Im offenen Cabriolet durch die Schweiz zu cruisen, ist die ursprünglichste Form des Autofahrens. Schliesslich rollten die ersten Automobile vor über 120 Jahren auch ohne Dach und Seitenscheiben daher. Hier kommen zehn Frischluft-Gleiter mit Schönwetter-Garantie.
Ferrari SF90 Spider
Der SF90 Spider ist der erste offene Ferrari mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Herzstück ist natürlich ein V8-Turbobenziner. Seine 780 PS treiben die Hinterräder an. Unterstützt wird er von drei Elektromotoren mit total 161 kW (220 PS). Zwei E-Motoren treiben die Vorderachse an und übernehmen den reinen E-Betrieb sowie den Rückwärtsgang. So wird das Getriebe um drei Kilo leichter. Der dritte E-Motor ist flach und rund und zwischen dem V8-Verbrenner und dem Getriebe positioniert. So konnte ein kurzer Radstand geschaffen werden, was dem total 1’000 System-PS starken Supersportler zu irrwitzigen Kurventempi verhilft. So dauert es auch bloss 2,5 Sekunden, bis der SF90 Spider Tempo 100 erreicht, nach 6,7 Sekunden hat man bereits 200 km/h auf dem Tacho – und die Spitze liegt bei 340 km/h.
Der Ferrari SF90 Spider verfügt im Prinzip über einen Plug-in-Hybridantreib, aber keiner zum Sparen, sondern einer zum Spurten. Die Elektromotoren überbrücken elegant die Drehmomentlücken des Benziners. Rein elektrisch fährt der SF90, dessen Blechklappdach sich übrigens in 14 Sekunden öffnet, natürlich auch. Aber für die von Ferrari versprochenen 25 Kilometer rein elektrische Reichweite darf man wohl kaum viel schneller als im Schritttempo fahren. Der SF90 Spider ist somit das ideale Fahrzeug für alle, die sich höchstes technisches Niveau wünschen, aber auf die Vielseitigkeit und den Nervenkitzel des offenen Fahrens nicht verzichten wollen.
- Preis: ab CHF 535’481.-
- Antrieb: Benzin + 3 Elektromotoren 574 kW/780 PS + 161 kW/220 PS
- Kofferraumvolumen: 74 Liter
- Verbrauch: 6,9 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 156 g/km
- Effizienzklasse: F
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 60,7 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 70’836.-
BMW 430i xDrive Cabrio
Wer ein viersitziges Cabrio sucht, kommt schnell auf den BMW 4er. Dieser wurde 2021 ganz neu aufgelegt, basiert auf dem aktuellen BMW 4er-Coupé und bereichert das laufend dünner werdende Angebot an Cabrios in unserem Land um ein fahraktives Modell.
Im Vergleich zur Vorgänger-Generation mit versenkbarem Stahldach wuchs das aktuelle 4er-Cabrio um 13 Zentimeter auf 4,77 Meter Länge und wurde auch drei Zentimeter breiter. Der ganze Wagen wirkt dadurch gestreckter und eleganter. Nicht zuletzt auch dank der Rückbesinnung aufs viel ästhetischer ausschauende Stoffverdeck. Das Stoffdach sieht aber nicht nur hübscher aus, es ist auch 40 Prozent leichter als das frühere Hardtop und benötigt, wenn es sich in 18 Sekunden flach hinter den Rücksitzen zusammenfaltet, weniger Platz als die aufwendigere Stahlkonstruktion. Davon profitiert der auf 385 Liter gewachsene Kofferraum.
Mit der letzten Modellpflege gibts jetzt serienmässig das bereits aus anderen Baureihen bekannte Curved-Display mit 12,3 Zoll grossem Display hinter dem Lenkrad und einem weiteren 14,9-Zoll-Monitor im Armaturenbrett. Alle verfügbaren Motoren sind serienmässig mit einem Achtgang-Steptronic-Getriebe kombiniert, das sich jetzt auch über Schaltwippen am Lenkrad bedienen lässt.
- Preis: ab CHF 67’590.-
- Antrieb: Benzin 180 kW/245 PS
- Kofferraumvolumen: 385 Liter
- Verbrauch: 7,3 bis 8,0 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 166 bis 182 g/km
- Effizienzklasse: E
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 59,4 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 13’979.-
Ford Mustang V8 Convertible
Seit Anfang dieses Jahres kann in der Schweiz die neueste Generation des beliebten US-Musclecars Ford Mustang bestellt werden – als Fastback oder offenes Cabrio. Was eingefleischte Petrolheads besonders freuen dürfte: Ford bleibt weiterhin dem wummernden V8 unter der mächtigen Haube treu: In der bereits siebten Auflage des Ponycars leistet der Fünfliter-Saugmotor 328 kW/446 PS und 540 Newtonmeter Drehmoment und wuchtet das knapp zwei Tonnen schwere Cabrio in 4,5 Sekunden auf Tempo 100. Ein Schnäppchen ist der neue Mustang zwar nicht mehr, der Preis ab 70’800 Franken aber weiterhin mehr als fair.
Während US-Konkurrent Dodge bei der Neuauflage des Charger neu auf elektrische Antriebe wechselt und als einzigen Verbrenner nur noch einen Twin-Turbo-Reihensechszylinder im Angebot hat, könnte Ford mit dem neuen V8-Mustang seine Position als Musclecar-Hersteller also sogar festigen – der globalen Elektro-Strategie zum Trotz. Wobei auch Ford schon seit Jahren den Namen Mustang als Treiber im Elektromobilitätsgeschäft einsetzt. Der Elektro-Crossover Mustang Mach-E kommt bei echten Ponycar-Fans aber nur mässig an, da er abgesehen von der Bezeichnung nur wenige Ähnlichkeiten mit dem Original hat – und auch nicht als offenes Cabrio angeboten wird.
- Preis: ab CHF 70’800.-
- Antrieb: Benzin 328 kW/446 PS
- Kofferraumvolumen: 332 Liter
- Verbrauch: 12,3 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 280 g/km
- Effizienzklasse: G
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 90,0 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 16’697.-
Fiat 500e Cabriolet
So sehr elektrisiert kein anderes Cabrio: Wer offen mit einem zukunftsweisenden Elektroantrieb unterwegs sein will, kommt kaum um Fiats kultigen Cinquecento herum. Denn es gibt schlicht und ergreifend noch immer kaum weitere offene und bezahlbare Stromer als Alternative. Zudem macht das italienische Cabrio seine Sache auch prima.
Im Unterboden steckt ein Fahrakku mit 42 Kilowattstunden Kapazität – das sollte im Schnitt für 320 Kilometer reichen. Wenn Sie nur durch die Stadt flitzen, könnten es sogar bis 450 Kilometer werden, weil der 500e dann viel Energie wieder per Rekuperation zurückholt. Ohne Endrohr und Emissionen macht das Offenfahren nochmals mehr Spass – auch wenn sich die Öffnung im Dach auf den elektrisch zurückfahrbaren Stoffhimmel beschränkt. Dafür kann dann auch kein Fahrtwind-Sturm die frisch gefönte Frisur zerzausen.
- Preis ab CHF 39’000.-
- Antrieb: Elektro, 87 kW/118 PS
- Kofferraum: 185 – 460 l
- Verbrauch: 13,9 kWh/100 km (entspricht 1,5 l/100 km Benzin)
- CO2-Ausstoss: 0 g/km
- Effizienzklasse A
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 21,9 t CO2
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 8’646.-
MG Cyberster
Der Elektroantrieb scheint dem Cabriosegment den Todesstoss zu versetzen. Viele Cabrios mit Verbrennerantrieb wurden inzwischen ersatzlos gestrichen. Und offene Stromer sind kaum in Sicht. Eine Ausnahme bildet einzig der Cyberster der chinesischen Marke MG. In Europa seit Frühling auf dem Markt kommt der zweisitzige Roadster mit den lässigen Scherentüren ab Herbst auch in die Schweiz. Preise stehen noch nicht fest, in Deutschland beispielsweise wird der Hecktriebler ab 56’000 Euro und die Topversion ab 70’000 Euro angeboten.
Zur Wahl stehen dann ein Hecktriebler mit 250 kW/340 PS und ein knapp zwei Tonnen schwerer Allradler mit 375 kW/510 PS und 700 Nm maximalem Drehmoment. Letzterer spurtet in atemberaubenden 3,2 Sekunden auf Tempo 100 und sein Vorwärtsdrang wird erst bei 200 km/h abgeriegelt. Die Reichweite für den Cyberster mit 74-kWh-Akku gibt MG mit rund 440 Kilometern an. Die Preise für die Schweiz sind noch nicht definitiv kalkuliert, doch in Deutschland ist der Hecktriebler ab rund 56’000 Euro und die Topversion ab 70’000 Euro erhältlich.
- Preis: ab ca. CHF 60’000.-
- Antrieb: Elektro 250 kW/340 PS
- Kofferraumvolumen: k.A.
- Verbrauch: 17,9 kW/h/100 km (entspricht ca. 5,7 l/100 km Benzin)
- CO₂-Ausstoss: 0 g/km
- Effizienzklasse: A
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): k.A.
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): k.A.
Porsche 911 Carrera Cabrio
Der Porsche 911 ist ein Phänomen. Kaum ein anderes Auto wird über einen so langen Zeitraum – genau 60 Jahre – mit dem gleichen technischen Konzept unter der gleichen Typenbezeichnung gebaut und verkauft. Jede neue Modellgeneration ist der DNA des Originals treu geblieben. Typisch sind die geschwungenen Kotflügel vorn, ein keilförmiges Fliessheck, der Zündschlüssel links vom Lenkrad und dahinter ein zentraler Drehzahlmesser. Und als Antrieb dient stets ein röchelnder Sechszylinder-Boxer-Motor, der meist das Heck kraftvoll anschiebt.
Doch bald wird auch beim 911er ein neues Zeitalter eingeläutet. Mit dem Facelift erhält Porsches Markenikone für die Variante GTS auch ein Hybridmodul. Und bald dürften wohl weitere Varianten ebenfalls elektrifiziert werden. Das muss ein echter Porsche-Fan erst einmal verkraften. Und viele decken sich jetzt wohl deshalb noch schnell mit einem klassischen 911 Carrera Cabrio ein. Diesen Schluss lassen jedenfalls die äusserst positiven Verkaufszahlen in der Schweiz in diesem Jahr zu.
- Preis: ab CHF 162’700.-
- Antrieb: Benzin 290 kW/394 PS
- Kofferraumvolumen: 132 Liter
- Verbrauch: 10,3 bis 10,6 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 235 bis 242 g/km
- Effizienzklasse: G
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 82,5 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 26’381.-
Mazda MX-5
Cabriolets tragen immer eindrucksvolle Preisschilder? Hier kommt eine Ausnahme: Mazdas MX-5 reanimierte Anfangs der 1990er-Jahre das siechende Segment der kompakten, preiswerten Spass-Roadster. Aber während um ihn herum die Autos immer grösser und schwerer wurden, hielt der japanische Autobauer das Gut-und-Günstig-Konzept des flotten Zweisitzers bis heute durch.
So günstig wie in der Basisversion des MX-5 lässt sich nirgendwo sonst offen fahren. Mit 132 PS wird die zwar von manchem Kleinwagen auf dem Papier übertroffen. Aber Hinterradantrieb, hohe Drehzahlen und Mazdas Leichtbau machen das mehr als wett. Jede Passfahrt wird so zur Zeitreise, wenn man vorher – natürlich mit einer lässigen Handbewegung nach hinten – das Verdeck zurückwirft und dann die Strasse und die Umgebung so unmittelbar erlebt wie in keinem anderen Cabrio. Schön, dass es solch einen Zweisitzer noch gibt.
- Preis ab CHF 35’600.-
- Antrieb: Benzin, 97 kW/132 PS
- Kofferraum: 130 l
- Verbrauch: 6,2 l/100 km
- CO2-Ausstoss: 140 g/km
- Effizienzklasse D
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 47,6 t CO2
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 9’537.-
Mercedes CLE 200 Cabriolet
Wer Cabriofan ist und mehr Wert auf eine hübsche Optik als auf Top-Fahrleistungen setzt, hats schwer. Weil sich das Segment der Cabrios zunehmend auf PS-starke Boliden und Modelle aus deutlich sechsstelligen Preisregionen konzentriert. Aber während sich andere Hersteller immer mehr aus dem Cabriogeschäft verabschieden, bleibt Mercedes zumindest mit dem SL und dem neuen CLE den Sonnenanbetern treu – von denen viele wohl den kompakten, aber aus dem Programm gestrichenen Roadster SLK vermissen.
Der elegante CLE ist eigentlich die Zusammenführung der zwei früheren Cabriovarianten der Mercedes C- und E-Klasse. Allerdings positioniert er sich eher Richtung grösserer E-Klasse, um so auch Kunden aus den höheren Segmenten abzugreifen. Optisch macht der Benz fürs Sommerwetter denn auch etwas her – mit angewinkelten Scheinwerfern, langer Fronthaube und kurzem Heck. Letzteres dürfte der Grund sein, warum sich Mercedes ein voluminöses Blechklappdach verkniffen hat: Das klassische Stoffdach faltet sich elektrisch innert 20 Sekunden ins Heck. Für budgetbewusste gibts den offenen Viersitzer als Einstiegsversion CLE 200 mit «nur» zwei Liter grossem Vierzylinder und 150 kW/204 PS ab verträglichen 74’200 Franken – ohne Optionen versteht sich.
- Preis: ab CHF 74’200.-
- Antrieb: Benzin 150 kW/204 PS
- Kofferraumvolumen: 295 bis 385 Liter
- Verbrauch: 7,6 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 172 g/km
- Effizienzklasse: E
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 61,1 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 14’624.-
Mini Cabrio S
Die Innenstadt ist ebenso Ihr Revier, wie die kurvige Bergstrasse? Dann sollten Sie mehr als nur einen Blick auf Minis offenes Cabrio S riskieren. Denn es macht mit kompakten Abmessungen in Parklücken mindestens genau so viel Spass wie mit elektrisch zurückgefaltetem Dach auf der sonntäglichen Spritztour. Typisch Mini: Der Kofferraum mit Klappe à la Brotkasten, der immerhin noch 215 Liter fasst.
Kaum zu glauben, wie die Ingenieure in dieser knappen Karosserie mit hinterer Kinderbank noch die nötigen Versteifungen unterbringen konnten. Denn auch bei geöffnetem Stoffverdeck fühlt sich das Cabrio S im Kurvengeschlängel so flink an wie die Mini-Version mit fest aufgeschweisstem Dach. Drinnen gibts vielleicht ein wenig viel Plastik, aber eben auch witziges Retrodesign. Der einstige zentrale Tacho beherbergt heute gleich ein ganzes Infotainment-System samt Navigation. Dieser Stadtflitzer macht überall eine gute Figur. Und wem die Basisvariante nicht ausreicht, nimmt die stärkere und teurere Version Cooper S.
- Preis: ab CHF 44’500.-
- Antrieb: Benzin 100 kW/136 PS
- Kofferraumvolumen: 215 Liter
- Verbrauch: 6,0 l/100 km
- CO₂-Ausstoss: 137 g/km
- Effizienzklasse: C
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 52,7 t CO₂
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 10’758.-
VW T-Roc Cabriolet
Ein SUV mit Cabrioverdeck? Es klang nach einer Schnapsidee, was Land Rover einst mit der offenen Version des Evoque versuchte. Der mag nun lange vorbei sein, aber dennoch lockte das Konzept auch den Marktführer Volkswagen. Der schnitt seinem Erfolgsmodell T-Roc kurzerhand das Dach ab, ersetzte die vier durch zwei Türen – und fertig war der Offroader mit Frischluftzufuhr. Sozusagen ein rollender Hochsitz für den perfekten Überblick über Wald und Feld.
Den sonst im T-Roc verfügbaren Allradantrieb musste VW zwar aus technischen Gründen einsparen, aber fürs Naturerlebnis ist der Vierplätzer mit dem grossen Stoffverdeck dennoch perfekt geeignet. Innert nur neun Sekunden faltet sich das Dach ins kurze Stummelheck. Dann trennt Sie nichts als die Frontscheibe von Licht, Luft und Laune. Für den Vortrieb sorgen flotte Turbobenziner mit bis zu 150 PS.
- Preis ab CHF 42’600.-
- Antrieb: Benzin, 81 kW/110 PS
- Kofferraum: 280 l
- Verbrauch: 6,7 l/100 km
- CO2-Ausstoss: 152 g/km
- Effizienzklasse D
- Gesamtemissionen (bei 200’000 km): ca. 56,1 t CO2
- Kosten/Jahr (bei 15’000 km): ca. CHF 10’312.-