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Vergleich Elektroauto, Benziner oder Diesel: Das sind die Unterschiede

21. Februar 2023

Lesedauer: Minuten

Vergleich Elektroauto, Benziner oder Diesel: Das sind die Unterschiede

Fiona Bösiger

Fiona Bösiger

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Strombetrieben, lautlos und vor allem eines: umweltfreundlich. Diese attraktiven Argumente überzeugen immer mehr Automobilist:innen, auf Elektromobilität umzusteigen. Überlegst auch du den Wechsel auf ein E-Auto zu unternehmen? Erfahre die wichtigsten Fakten in unserem Vergleich von Elektroauto, Benziner und Diesel.

Elektroautos liegen im Trend. Insbesondere in den letzten Jahren ist das Interesse an E-Autos stark gestiegen. Doch ähnlich hoch wie das Interesse ist auch die Skepsis gegenüber den modernen, strombetriebenen Fahrzeugen. Vor einem Umstieg auf ein Elektroauto solltest du dich einige Fragen stellen: Lohnt sich ein Elektroauto finanziell im Vergleich zu einem Verbrenner? Wie hoch sind die Kosten für den Strom im Vergleich zum Kraftstoff? Und wie unterscheiden sich die Antriebsarten in puncto Umweltfreundlichkeit? Wir haben alle wichtigen Unterschiede zwischen Elektroauto und Verbrenner für dich zusammengefasst, um dir die Entscheidung für das passende Fahrzeug zu erleichtern.

Kostenvergleich: Anschaffungspreis von Elektroauto vs. Benziner

Obwohl Elektroautos mittlerweile günstiger erworben werden können als noch vor ein paar Jahren, sind die Anschaffungskosten im Vergleich zum Benziner oder Diesel typischerweise höher. Der Grund für den stolzen Preis liegt in der wiederaufladbaren Batterie, welche im Elektrofahrzeug verbaut ist. So kostet ein vollelektrischer Skoda ENYAQ iV beispielsweise gut 4’000 bis 5’000 Franken mehr als das vergleichbare Kraftstoffmodell Skoda KODIAQ. Beim Fiat 500 ist die Differenz sogar noch markanter: Die Kosten für den neuen vollelektrischen Fiat 500 belaufen sich auf fast das Doppelte dessen, was man früher für den Benziner (welcher allerdings nicht mehr produziert wird) aufbringen musste. Auch das Hybrid-Modell ist deutlich günstiger als die Elektro-Variante.

ModellAntriebsartLeistungPreis (in CHF)
Skoda EnyiaQ iV
Skoda EnyiaQ iV60Elektromotor132 kW/ 180 PS52'490
Skoda EnyiaQ iV80Elektromotor150 kW/ 204 PS56'990
Skoda EnyiaQ iV80xElektromotor195 kW/ 265 PS56'640
Skoda KodiaQ
Skoda KodiaQ AmbitionVerbrennungsmotor110 kW/ 150 PS48'550
Skoda KodiaQ StyleVerbrennungsmotor140 kW/ 190 PS51'160
Skoda KodiaQ StyleVerbrennungsmotor147 kW/ 200 PS54'480
Fiat 500e
Fiat 500 ActionElektromotor70 kW/ 95 PS28'690
Fiat 500 IconElektromotor87 kW/ 118 PS34'690
Fiat 500 RedElektromotor87 kW/ 118 PS35'590
Fiat 500 Hybrid
Fiat 500 CultHybridmotor51 kW/ 70 PS19'690
Fiat 500 DolcevitaHybridmotor51 kW/ 70 PS23'090
Fiat 500 RedHybridmotor51 kW/ 70 PS23'590
Fiat 500 Swiss EditionHybridmotor51 kW/ 70 PS25'490

Diese Preisunterschiede zwischen Elektroauto und Verbrenner verkleinern sich jedoch von Jahr zu Jahr und Experten rechnen damit, dass sich die Preise schon in wenigen Jahren ausgleichen.

In der Berechnung der Anschaffungskosten für ein Elektroauto sind ausserdem die möglichen Fördermassnahmen auf nationaler, kantonaler und regionaler Ebene zu beachten. So subventionieren gewisse Kantone oder Gemeinden den Kauf eines energieeffizienten E-Autos. Auch die Automobilsteuer in Höhe von 4 % des Fahrzeugwertes fällt bei batteriebetriebenen Autos weg. Daher können gewisse E-Autos bereits beim Kauf günstiger sein als deren Verbrenner-Pendants. Es sollte jedoch einkalkuliert werden, dass einige Händler grosszügigere Rabatte auf den Listenpreis von Verbrennern geben als bei ähnlichen Elektroautos. Wir empfehlen dir daher, die Preisunterschiede der gewünschten Modelle mit den verschiedenen Antriebsarten jeweils individuell abzuklären.

Unterhaltskosten: Elektroauto und Benziner im Vergleich

Die hohen Erstkosten schrecken viele Interessierte davon ab, sich für ein Elektroauto zu entscheiden. Dabei geht jedoch leicht vergessen, dass bei den Unterhaltskosten eines E-Autos im Vergleich zu denen eines Verbrenners viel gespart werden kann. Strom ist wesentlich günstiger als die Treibstoffe Benzin und Diesel. Daher entstehen weniger Verbrauchskosten und der Kilometerpreis ist tiefer.

Auch die Wartungskosten sind niedriger als bei einem Verbrenner, da ein Elektroauto weniger Verschleissteile hat, die ausgetauscht werden müssen. Dennoch sollten die Bremsen und vor allem die Reifen regelmässig erneuert werden. Durch das hohe Drehmoment beim Anfahren werden die Reifen des Elektroautos stärker beansprucht, als die eines Verbrenners und sollten daher auch öfter ausgetauscht werden. Unser Tipp: um die Lebensdauer deiner Reifen zu erhöhen, achte auf ein gemässigtes Anfahren mit deinem E-Auto.

Insbesondere der Akku eines Elektroautos kann hohe Kosten verursachen. Da die Preise für E-Auto-Akkus jedoch stetig sinken, kann beim Kauf eines Neuwagens damit gerechnet werden, dass ein Akku-Wechsel in Zukunft günstiger ausfallen wird. In unserer Übersicht erfährst du alles Wissenswerte rund um die Unterhaltskosten eines Elektroautos.

Batterie mieten oder kaufen: was ist sinnvoller?

Die wiederaufladbare Batterie ist der wesentliche Kostentreiber beim Kauf eines Elektroautos. Diese macht etwa ein Drittel des Preises des Fahrzeugs aus. Früher bestand bei vielen Herstellern die Möglichkeit, eine Batterie zu kaufen oder zu mieten. Letzteres reduziert die Anschaffungskosten des Fahrzeugs erheblich. Ausserdem wurden dadurch die Bedenken der Kunden hinsichtlich der Langlebigkeit der Akkus von E-Autos gemindert. Mittlerweile haben sich diese Bedenken jedoch als unbegründet herausgestellt, da E-Auto-Akkus lange haltbar und sehr leistungsfähig sind. Daher bieten inzwischen weniger Hersteller eine Vermietung an. Hinzu kommt, dass eine Batteriemiete langfristig teurer ist als der Kauf.

Falls du dich dennoch für das Mieten entscheidest, empfehlen wir dir, die verschiedenen Mietmodelle der Hersteller zu vergleichen und dabei weitere Faktoren, wie beispielsweise die Häufigkeit der Nutzung deines E-Autos oder die Lademöglichkeiten, zu bedenken. Weitere Tipps zum Kauf eines Elektrofahrzeuges findest du hier.

Ladekosten vs. Tankkosten

Für einen Besuch an der Tankstelle muss aktuell tief ins Portemonnaie gegriffen werden. Um die steigenden Benzin- und Dieselpreise zu umgehen, kann sich der Wechsel auf Strom lohnen. Während eine Tankfüllung aktuell mit rund 2 Franken pro Liter (Stand: Januar 2023) ein halbes Vermögen kostet, verbraucht ein kleines Elektroauto typischerweise 15-17 Kilowatt pro Stunde. Umgerechnet ergibt das ungefähr 4 Franken je 100 Kilometer. Verglichen mit den Kraftstoffkosten von Benziner und Diesel schneidet das E-Auto somit besser ab.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Kilometer du pro Jahr fährst, desto grösser ist das Einsparpotenzial für E-Autos. Ausserdem besteht die Möglichkeit, durch eine hauseigene Solaranlage kostenlos Strom zu tanken. Grosse Detailhändler wie Lidl oder Ikea bieten im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie kostenlose Ladestationen für Elektroautos an. Und auch immer mehr Arbeitgeber sorgen für entsprechende Lademöglichkeiten, was Elektroautos zur attraktiven Lösung für den Arbeitsweg macht.

So unterscheidet sich die Reichweite des E-Autos vom Diesel oder Benziner

Mit einer Tankfüllung erreichen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, insbesondere Diesel, eine Reichweite von mehr als 1’000 Kilometer. Von solchen Distanzen sind die strombetriebenen Fahrzeuge noch weit entfernt. Die begrenzte Reichweite bereitet potenziellen Käufer*innen daher Kopfzerbrechen. Während Verbrenner-Kleinwagen im Durchschnitt eine ungefähre Reichweite von 550 Kilometer bieten, schafft der elektrische Kleinwagen Renault Zoe in der Praxis eine Reichweite von etwa 300 Kilometer, der vergleichbare Kia Niro schafft 460 Kilometer.

Doch nicht bloss die geringe Reichweite ist für manche Interessenten eine Unannehmlichkeit. Das herkömmliche Tanken geht um einiges schneller, als ein Elektroauto zu laden. Somit muss zusätzlich zur Fahrzeit auch die Ladezeit einkalkuliert werden. Ein zusätzliches Problem zeigt sich in der Ladeinfrastruktur. Obwohl das Netz von Ladestationen stetig ausgebaut wird, gibt es aktuell noch nicht so viele Ladestationen wie Tankstellen. Dies solltest du bei einer längeren Fahrt mit dem Elektroauto berücksichtigen, um entsprechende Ladestopps einlegen zu können.

Wie steht’s um die Umweltbilanz von Elektroautos?

Das meistgenannte Argument in der Debatte um Elektroautos ist zweifellos die Umweltfreundlichkeit. Doch sind E-Autos tatsächlich so umweltschonend, wie sie versprechen?

Laut ASTRA, dem Bundesamt für Strassen, sind knapp 72 % der CO₂-Emissionen, die im Verkehrssektor anfallen, auf den Personenverkehr  zurückzuführen. Anders aufgezeigt: Ein Benziner produziert etwa 2’370 Gramm CO₂ pro Liter, beim Dieselmotor sind es ca. 2’650 Gramm CO₂ pro Liter. Verbraucht ein Auto beispielsweise 5 Liter Benzin pro 100 Kilometer, entsteht ein CO₂-Ausstoss von etwa 11 850 Gramm. Die Menge an CO₂, welche bei der Herstellung sowie der Entsorgung des Fahrzeugs entsteht, ist damit noch nicht berücksichtigt.

Die CO₂-Emissionen, welche durch Elektroautos verursacht werden, sind im Vergleich dazu viel geringer, wie eine Studie der Universität der Bundeswehr München bestätigt. So reduzieren Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge bei der Verwendung von Ökostrom die Gesamtemissionen über den Lebenszyklus um bis zu 73 % beziehungsweise 89 %. Zudem trägt der umweltfreundliche Strommix in der Schweiz besonders zur Nachhaltigkeit von E-Autos während der Betriebsphase bei.

Ein Nachteil der strombetriebenen Fahrzeuge: Die Herstellung der Autobatterie ist energieaufwändig und die spätere Entsorgung stellt eine Belastung für die Umwelt dar. Durch moderne Recyclingtechnologien können zwar mehr als 90 % der Wertstoffe in den Batterien zurückgewonnen werden, jedoch fehlen vielerorts noch immer die benötigten standardisierten Abläufe. Nichtsdestotrotz kann gesagt werden, dass Elektroautos über die gesamte Lebensdauer eine umweltfreundliche Alternative zu Verbrennern sind und einen wertvollen Schritt in Richtung nachhaltige Verkehrsmittel darstellen.

Fahrgefühl und Fahrspass: Diese Unterschiede bestehen zwischen E-Autos und normalen Autos

Bevor du dich für ein Elektroauto entscheidest, empfehlen wir dir, bei einer Probefahrt herauszufinden, ob dir diese Art des Fahrens gefällt. Denn das Fahrgefühl eines Elektroautos unterscheidet sich erheblich von dem eines Verbrenners. Ein Schaltgetriebe gibt es nicht, weshalb jegliche Betriebsgeräusche fehlen. Dies ist zwar für die Umwelt von Vorteil, kann aber dazu führen, dass die Situation von Fahrenden und Verkehrsteilnehmenden falsch eingeschätzt wird. So nehmen Fussgänger:innen oder Fahrradfahrende das E-Auto weniger stark wahr, was zu Fehlreaktionen führen kann.

Ebenso wird die Beschleunigung oftmals unterschätzt. Ein Elektromotor gibt immer das volle Drehmoment ab und beschleunigt daher schnell. Bei hohen Geschwindigkeiten hat der vereinfachte Elektromotor jedoch das Nachsehen. Denn mit nur einem Gang ist die Höchstgeschwindigkeit eines E-Autos tiefer als die eines benzinbetriebenen Fahrzeugs. Sofern du dir diesen Aspekten bewusst bist, geniesst du mit dem Elektroauto ein angenehmes Fahrgefühl ohne Schaltunterbrechungen.

Die Bilanz aus dem Vergleich Elektroauto vs. Benziner

Kostentechnisch unterscheiden sich E-Auto und Diesel bei Kleinwagen nur gering. Einzig Benziner schneiden 17 % günstiger ab. Vergleicht man Elektroauto und Verbrenner gesamthaft, wird klar, dass Elektroautos nicht prinzipiell teurer sind. Vor allem, wenn man die fortwährenden Unterhalts- und Kraftstoffkosten der Verbrenner bedenkt. Vor- und Nachteile halten sich somit die Waage.

Für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen, über eine gute Ladeinfrastruktur verfügen und raffinierte Technologie gegenüber dröhnenden Motoren bevorzugen, kann ein E-Auto die perfekte Alternative sein. Auch für diejenigen, welche sich langsam an ein elektrisches Fahrzeug annähern möchten, gibt es eine Lösung: Der Hybrid ist die ideale Kombination vom vertrauten Verbrenner und dem modernen E-Auto.

Die Entscheidung für das passende Auto fällt nicht leicht. Lass dir daher genügend Zeit und wäge die beste Option für deine individuellen Bedürfnisse ab.

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Fiona Bösiger

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