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Seat Mii – Der elektrische Volkswagen

25. Oktober 2022

Lesedauer: Minuten

Seat Mii – Der elektrische Volkswagen

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Während VW den ID.3 als elektrischen Nachfolger von Käfer und Golf zelebriert, sorgt ein anderes Strom-Modell des Konzerns für Aufsehen. Der Seat Mii electric – mit einem Einstiegspreis von unter 25 000 Franken ein echter Volkswagen – wird so stark nachgefragt, dass er für 2020 bereits ausverkauft ist.

Der Seat Mii electric in Zahlen:

  • Motor: Elektromotor, 83 PS, 212 Nm Drehmoment, Akku 36,8 kWh
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Getriebe: Eingang-Automatik
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h 12,3 s, Spitze 130 km/h
  • Masse: 3,56 Meter Länge, 1,65 Meter Breite, 1,48 Meter Höhe, Gewicht 1278 kg, Kofferraum 251 bis 923 Liter
  • Verbrauch: 16,4 kWh/100 km/259 km kombiniert, 358 km Stadt (WLTP)
  • Basispreis: ab 23 420 Franken
  • Konkurrenten: Honda e, Renault Zoe, Smart EQ Forfour, Skoda Citigo e iV, VW e-Up.
  • Stand: 18 Juni 2020

Wem der Seat Mii electric gefällt

Wer sich den Wunsch vom elektrischen Autofahren erfüllen möchte, dafür aber weder ein Statement abgeben noch viel Geld ausgeben will, wird mit dem Seat-Stromer glücklich. Offenbar sind das so viele, dass der Mii electric erst 2021 wieder lieferbar ist.

Keine Experimente

Mit dem Mii electric startet Seat ins Elektrozeitalter. Dafür wagt die spanische VW-Tochter keine Experimente. Der Mii electric ist eine Variante des seit 2011 gebauten und 2019 facegelifteten Kleinstwagens Mii, den es auch mit Benzin-, Diesel- und Erdgasantrieb gibt. So weist von aussen einzig der electric-Schriftzug am Heck und an den Kotflügeln auf den Elektromotor unter der Haube hin. Der Rest ist identisch.

Clevere Billiglösung

Im Interieur sticht das electric-spezifisch in hellem Grau leuchtende Armaturenbrett ins Auge. Instrumente und Bedieneinheiten sind identisch mit denen der Verbrenner-Varianten. Auch im Mii electric fehlt das Navigationssystem. Stattdessen thront in der Mitte des Armaturenbrettes eine Universalhalterung für das Smartphone. Eine Billiglösung, aber warum auch nicht: Das eigene Smartphone hat man sowieso bei sich, und viele trauen Google Maps ohnehin mehr zu als einem eingebauten Navi. Weniger gut sind die Sparmassnahmen bei den verwendeten Materialien. Mit Hartplastik rundherum verströmt der E-Seat das Flair eines Billigautos.

Klein, dafür wendig

Klar, dass in einem 3,56 Meter kurzen Cityflitzer keine üppigen Platzverhältnisse herrschen. Dank dem grossen Verstellbereich der Vordersitze bekommt man aber auch mit einer Körpergrösse von über 1,85 Metern keine Probleme. Und wenn es sein muss und die Fahrt nicht zu lange dauert, hält man es auch zu viert aus. Die kurze Karosserie hat beim Rangieren dafür handfeste Vorteile: Mit seinem Wendekreis von exakt zehn Metern und beim Einfädeln in enge Parklücken macht dem Mii in der Stadt keiner so leicht etwas vor.

Weniger ist mehr

Auch beim Fahren bekommt man das Gefühl, dass weniger durchaus mehr sein kann. Die im Vergleich zu anderen Elektroautos relativ bescheidenen 83 PS machen einen wohltuend unaufgeregten und doch vollkommen zufriedenstellenden Eindruck: Die Beschleunigung geht bis Tempo 50 sehr zügig von statten (3,9 Sekunden), den 212 Nm Drehmoment sei Dank. An der Ampel hat so manch PS-starker SUV das Nachsehen. Für den Paradesprint bis Tempo 100 dauert es allerdings länger, nämlich 12,3 Sekunden, doch kurze Autobahnfahrten kann man mit dem Mii electric problemlos unternehmen. Dort wird man übrigens auch mit Bleifuss nicht zum Raser, der Topspeed ist auf 130 km/h elektronisch begrenzt.

Realistische 250 km Reichweite

Auf der Autobahn nimmt die Reichweite aber rapide ab. Während der 36,8-kWh-Lithium-Ionen-Akku im reinen Stadtverkehr rund 360 km möglich macht, sind es im kombinierten WLTP-Testverfahren theoretisch knapp 260 km. Und je grösser der Ausserorts- und Autobahnanteil ist, desto schneller schrumpft die Reichweite – wie bei allen Elektroautos. Doch wer vornehmlich bei moderatem Tempo in der Stadt unterwegs ist, schafft mit dem Seat Mii electric auch realistisch 250 km, bevor man ihn wieder an den Strom hängen muss. Apropos – geladen werden kann die Batterie entweder an einer Schnellladestation mit bis zu 40 kW Ladeleistung oder an einer 7,2-kW-Wallbox. Am Schnellader ist der Akku in nur einer Stunde zu 80 Prozent voll. An der Wallbox dauert der Ladevorgang rund vier Stunden.

Was uns bestens gefällt

Der Basispreis von weniger als 25 000 Franken – der Seat Mii electric ist ein echter elektrischer Volkswagen.

Was uns weniger gefällt

Die Billig-Anmutung der verwendeten Materialien im Interieur – doch um den Preis so tief zu halten, muss ja irgendwo gespart werden.

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