Wer plant, sein Elektroauto häufig zuhause aufzuladen, sollte die möglichen Ladelösungen fürs eigene Zuhause prüfen. Nebst der Steckdose bietet sich beispielsweise eine Wallbox an. Welchen Unterschied das macht und was es zu beachten gibt, erfährst du hier.
Viele, die sich für ein Elektrofahrzeug interessieren, mögen sich fragen, ob sich ein E-Auto an der normalen 230-Volt-Steckdose aufladen lässt? Die Antwort ist klar: Ja, das geht. Auf lange Sicht ist es aber nicht zu empfehlen, denn die Batterie eines Elektroautos benötigt reichlich Strom.
Das Laden des E-Autos mit einer Haushaltssteckdose würde einfach viel zu lange dauern, denn die Geschwindigkeit ist aus Sicherheitsgründen gedrosselt. So schafft eine gewöhnliche Haushaltssteckdose nur eine durchschnittliche Ladung von 2,3 kWh. Das hat seinen Grund: Ansonsten würden Leitungen warm werden – gar überhitzen – und die Sicherung auslösen.
Wer plant, sein Elektroauto häufig zuhause aufzuladen, sollte deshalb über Alternativen zur Steckdose nachdenken: zum Beispiel eine eigene Wallbox.
Die Wallbox: die praktische Ladestation fürs Zuhause
Die beste Lösung für zuhause ist die eigene Wallbox, die sich einfach in der Garage oder an der Hausmauer anbringen lässt. Diese lädt den Akku eines E-Autos mit bis zu 22 kWh – also knapp zehnmal so schnell wie die reguläre Steckdose, und das deutlich sicherer. Ein weiterer Vorteil der Wallbox: Die Ladesteuerung ist bereits in der Box integriert.
Bei Wallboxen sind zudem weitere Funktionen wie z. B. das Zugangsmanagement, das Lastmanagement, eine Anbindung an Solaranlagen sowie die Abrechnung für den Strom möglich. Nicht zuletzt gilt die Verwendung von Wallboxen ausserdem als die sicherste und komfortabelste Lösung, um das E-Auto zuhause zu laden.
Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox
Kann man denn eine Wallbox einfach überall installieren? Nicht ganz: Verschiedene Wallboxen sind für unterschiedliche Anschlüsse geeignet. Viele Wallboxen ermöglichen einen einphasigen und dreiphasigen Anschluss. Einige Wallboxen können jedoch nur an Dreiphasen-Wechselstrom oder an einphasigem Strom angeschlossen werden. Generell ist das Laden über eine Wallbox, die an Dreiphasen-Wechselstrom (400 V) angeschlossen ist, um einiges schneller. Bei älteren Gebäuden ist jedoch oft nur ein einphasiger Anschluss (230 V) vorhanden, da diese oftmals nicht über ein Dreiphasennetz verfügen. Vor dem Kauf solltest du deshalb überprüfen, ob deine Wallbox mit deinem Anschluss kompatibel ist.
Ausserdem ist es wichtig, dass du beim Kauf des Elektrofahrzeuges darauf achtest, ob dieses ein- oder dreiphasig geladen werden muss und dass du überprüfst, ob die Anforderungen mit dem vorhandenen Stromnetz in deinem Zuhause konform sind. Grundsätzlich sollten alle E-Modelle ab 2018/2019 einphasig und dreiphasig ladbar sein. Beim Kauf eines älteren Elektrofahrzeuges ist das aber nicht immer der Fall.
Für die Installation musst du also die Zuleitung der Haushaltsinstallation überprüfen lassen. Falls diese ungenügend ist, solltest du diese unbedingt frühzeitig aufrüsten. Damit du sicher sein kannst, dass das Laden deines E-Autos bei deinem Zuhause möglich ist, ist es ratsam, Fachpersonal zurate zu ziehen. Bei der Installation der Elektrik ist das sogar ein Muss: Laien dürfen sich aus Sicherheitsgründen nicht selbst daran wagen.
Aufgepasst:
Die Installation deiner Wallbox musst du dem Netzbetreiber melden. Für die Installationen von Wallboxen mit einer Kapazität von 22 kW benötigst du ausserdem eine Genehmigung.
Was kostet eine Ladesäule für das Elektroauto?
Eine Wallbox zu finden, ist nicht schwierig. Vom grossen Automobilhersteller bis zur „No-name“-Firma haben zahlreiche Händler Wallboxen und E-Auto-Ladestationen für Privatkäufer*innen im Sortiment. Die Kosten hingegen variieren stark: Los geht es bei rund 750 Franken, der Preis für eine Wallbox kann aber auch über 2’000 Franken betragen. Die grössten Preisunterschiede ergeben sich aus dem Aspekt der Sicherheit und der langfristigen Kostenersparnis.
Teurere Modelle sind häufig mit erweiterten und qualitativen Sicherheitselementen ausgestattet, so z. B. mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI), welcher zum Brand- und Personenschutz dient. Insgesamt lohnt es sich, auf die Qualität zu achten. Ladestationen für zuhause müssen nämlich – genau wie jene in Städten und auf Autobahnen – technisch absolut sicher, feuerfest und wetterbeständig sein.
Die laufenden Kosten für das Aufladen des E-Autos mit der eigenen Ladestation hängen wiederum von zwei anderen Faktoren ab:
- dem Strompreis laut Stromvertrag
- dem Verbrauch des Fahrzeugs in kWh auf 100 Kilometer
Möchtest du dein E-Auto langfristig möglichst kostengünstig fahren, solltest du deshalb die Preise bei deinem Stromanbieter vorab abklären und ein Modell mit einem geringeren Stromverbrauch wählen.
Wusstest du, dass du für die Anschaffung eines eigenen Elektroautos je nach Ortschaft gar Fördergelder erhalten kannst? Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag über die Förderung von Elektroautos in der Schweiz.
Wie lange dauert es, das Elektroauto zuhause aufzuladen?
Die Ladezeit von Elektroautos ist je nach Stecker-Typ unterschiedlich. Steckertypen und die Installationsausstattung sollten bei der Autowahl von Anfang an in Betracht gezogen werden, denn diese können einen erheblichen Unterschied ausmachen. Beachte unbedingt auch, dass du in den meisten Wohnräumen nur mit einer minimalen Ladeleistung von 3,6 kW bis 6,4 kW rechnen kannst. Das entspricht im Durchschnitt einer Ladezeit von sechs bis elf Stunden. Es sollte daher immer genügend Zeit für den Ladevorgang eingeplant sein. Wohnst du in einem Neubau, darfst du hingegen eine Ladeleistung von 7,3 kW bis 12 kW erwarten. So reduziert sich die Ladezeit auf etwa drei bis fünf Stunden.
AutoScout24 Ladezeitrechner
Wähle erst die Automarke und dann das Modell aus. Dann siehst du wie lange das jeweilige Elektroauto an einer herkömmlichen Steckdose, einer Wallbox und einer Schnellladesäule geladen werden muss.
22:15 | 04:39 | 00:25 | 09:31 | 01:59 | 00:10 | 3 km | 17 km | 181 km | |
33:02 | 06:54 | 00:18 | 08:18 | 01:44 | 00:04 | 4 km | 19 km | 432 km | |
24:20 | 05:05 | 00:22 | 08:05 | 01:41 | 00:07 | 4 km | 20 km | 266 km | |
24:50 | 05:11 | 00:22 | 07:02 | 01:28 | 00:06 | 5 km | 22 km | 306 km | |
24:50 | 05:11 | 00:22 | 06:57 | 01:27 | 00:06 | 5 km | 23 km | 309 km | |
26:46 | 05:36 | 00:29 | 09:54 | 02:04 | 00:10 | 3 km | 16 km | 181 km | |
27:49 | 05:49 | 00:34 | 08:44 | 01:49 | 00:10 | 4 km | 18 km | 184 km | |
25:44 | 05:22 | 00:15 | 07:28 | 01:33 | 00:04 | 4 km | 21 km | 447 km | |
25:44 | 05:22 | 00:15 | 07:46 | 01:37 | 00:04 | 4 km | 20 km | 430 km | |
24:41 | 05:09 | 00:22 | 10:39 | 02:13 | 00:09 | 3 km | 15 km | 202 km |
Steckdose
Wallbox
Autobahn
* Wir nutzen Herstellerangaben als Grundlage für die Berechnungen der Ladezeit. Bitte beachte, dass die Ergebnisse, die durch den Ladezeitrechner erzeugt werden, vor allem der Veranschaulichung dienen und nicht verbindlich sind.
E-Mobilität und Smart Home harmonieren gut
In Zeiten vernetzter Geräte ist es naheliegend, auch die eigene E-Tankstelle in das smarte Heimnetzwerk zu integrieren. Viele Ladestationen sind inzwischen WLAN-fähig und lassen sich über die Smart Home Anlage steuern. So kann etwa die Abrechnung mit dem Arbeitgeber darüber erfolgen oder die eigene Wallbox für Nachbarn, Familie und Kollegen als Bezahl-Tankstelle freigegeben werden. Auch die Kopplung an eine eigene Solaranlage ist möglich – so wird der Strom gleich zu 100 Prozent ökologisch.
Das E-Auto zuhause laden: gute Planung macht es aus
Wir fassen zusammen: Das Laden des Elektroautos zuhause ist sowohl über den herkömmlichen Stecker als auch über eigene Ladestationen möglich. Die Wallbox ist jedoch die einfachste und sicherste Methode. Um die richtige Lösung zu finden, ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete, indem du frühzeitig abklärst, welches Stromnetz bei dir zuhause vorhanden ist und ob dieses mit deinem Wunschauto kompatibel ist. Für die Installation solltest du dann unbedingt die entsprechenden Fachpersonen hinzuziehen, damit du langfristig und sicher Freude an deinem E-Auto haben kannst.