Auto-Leasing ja oder nein? Eine Frage, die Autofahrer:innen schon länger beschäftigt. Lohnt es sich, ein Auto zu leasen oder ist es besser, dieses zu kaufen? Das Thema Elektromobilität vereinfacht das Ganze nicht. Viele möchten gerne auf den Zug aufspringen und sich ein E-Auto anschaffen, sind jedoch unsicher, was die Zukunft der Elektromobilität bringt. Diese Übersicht hilft dir bei der Entscheidung.
Hohe Benzinpreise und wachsendes Interesse am umweltschonenden Fahren führen dazu, dass sich immer mehr Personen überlegen, auf ein Elektroauto umzusteigen. Ein Neuwagen ist jedoch einerseits teuer in der Anschaffung, andererseits stellt sich auch die Frage, wo die technische Entwicklung hingeht. In den letzten fünf Jahren hat sich die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos fast verdoppelt, es ist also anzunehmen, dass weitere Entwicklungsschritte folgen.
Als Alternative zum Kauf besteht die Möglichkeit, das Elektroauto zu leasen. Hier fallen monatliche Kosten an, man muss sich jedoch nicht direkt für ein Modell entscheiden und viel Geld auf einmal investieren. Aber: Wie funktioniert Leasing genau? Ist es schlussendlich wirklich günstiger, ein Elektroauto zu leasen? Und welche Unterschiede gibt es beim Elektroauto-Leasing zum gewöhnlichen Leasing?
Elektroauto-Leasing: Was ist das überhaupt?
Ob Verbrenner oder Elektroauto, Leasing funktioniert nach demselben Prinzip. Das Autohaus stellt das Fahrzeug für eine bestimmte Laufzeit zur Verfügung und erhält im Gegenzug von den Leasingnehmenden eine monatliche Leasingrate. Die Leasingrate ist hierbei eine Art Leihgebühr, das heisst, das Elektroauto bleibt im Besitz des Autohauses. Die Höhe der Leasingrate kann auf zwei unterschiedliche Arten ermittelt werden.
Restwertleasing
Der erwartete Restwert nach Ende der Leasinglaufzeit wird im Voraus festgelegt. Mit diesem Restwert wird dann die Höhe der Leasingrate berechnet. Gibt es am Ende eine Differenz im Restwert, müssen die Leasingnehmenden nachzahlen. Wichtig ist hier, dass der Restwert nicht dem Kaufpreis entspricht. Der Übernahmepreis nach Leasinglaufzeit sollte also separat festgelegt werden.
Kilometerleasing
Im Voraus wird abgeschätzt, wie viele Kilometer jährlich gemacht werden. Je mehr Kilometer gefahren werden, desto höher ist die monatliche Leasingrate. Trotzdem sollte bei den angegebenen Kilometern eher aufgerundet werden, um Nachzahlungen bei Überschreitung zu vermeiden.
Nach Ablauf der Leasinglaufzeit hat der Leasingnehmer oder die Leasingnehmerin in den meisten Fällen die Möglichkeit, das Fahrzeug zu erwerben.
Jegliche Reparaturen, Wartungen, aber auch Steuern und Versicherungen sind in den Leasingraten nicht inbegriffen und müssen durch die Leasingnehmenden veranlasst und gezahlt werden. Ausserdem wird beim Auto-Leasing oft eine Vollkaskoversicherung verlangt, was zusätzliche Kosten verursacht.
Welche Vor- und Nachteile gibt es beim Elektroauto-Leasing?
Vorteile
- Weniger Eigenkapital benötigt: Der Kauf eines Elektroautos, besonders bei einem Neuwagen, ist um einiges teurer als die zum Teil anfallende Anzahlung beim Leasing. Trotzdem empfiehlt sich auch beim Leasing Geld für Reparaturen auf die Seite zu legen.
- Vorausschauende Planung: Monatliche, fixe Raten ermöglichen eine bessere Planung. So kann das persönliche Budget gut eingeteilt werden.
- Keine langfristige Entscheidung: Beim Elektroauto-Leasing kann man sich für ein Modell entscheiden, mit der Gewissheit, dass in wenigen Jahren wieder ein neues Modell gewählt werden könnte.
- Keine Probleme beim Verkauf: Nach Ablauf der Leasinglaufzeit musst du dich nicht um den Verkauf des Elektroautos kümmern, sondern kannst dieses ganz einfach zurückgeben.
Steuerliche Vorteile
Elektrofahrzeuge profitieren in vielen Kantonen von steuerlichen Vorteilen. Alle Informationen dazu findest du in unserem Beitrag zum Thema Förderung Elektroauto.
Nachteile
- Keine Abzahlung des Fahrzeuges: Leasingraten dienen nicht der Abzahlung des Fahrzeuges. Der Verkauf am Ende der Laufzeit erfolgt zum Marktwert und wird nicht durch die gezahlten Beiträge reduziert.
- Mögliche Zusatzkosten: Bei der Rückgabe am Ende der Leasinglaufzeit können Zusatzkosten anfallen, wenn zum Beispiel die Anzahl gefahrener Kilometer nicht eingehalten wurde oder der Zustand des Fahrzeuges schlechter ist als erwartet.
- Fixe Vertragslaufzeit: Eine frühzeitige Kündigung des Leasingvertrags ist schwierig oder zum Teil gar nicht möglich, ohne dass zusätzliche Kosten verrechnet werden.
- Vorgaben betreffend Werkstatt: Viele Leasinganbieter haben Vorgaben zu Werkstätten, mit denen sie zusammenarbeiten. Das heisst, es ist z. T. nicht möglich, die Werkstatt für Reparaturen an deinem Elektroauto selbst zu wählen.
- Unerwartete Zusatzkosten: Kosten für Reparaturen, Wartungen, aber auch Steuern sind nicht in der Leasingrate inkludiert und müssen durch die Leasingnehmenden selbst gezahlt werden.
Was ist speziell beim Elektroauto-Leasing?
Das Leasing eines Elektroautos funktioniert – wie wir oben gesehen haben – fast identisch. Trotzdem gibt es im Hinblick auf das Leasing eines Elektroautos einige Unterschiede, die auch zu Unsicherheiten bei diesem Thema führen.
Wertverlust
Ein Argument beim regulären Auto-Leasing ist oft, dass der Verbrenner in den ersten Jahren besonders stark an Wert verliert. In den ersten drei Jahren muss man dort mit einem Drittel, in den ersten 5 Jahren sogar mit 50 % Wertverlust rechnen. Beim Elektroauto ist der Wertverlust in den ersten Jahren wesentlich geringer. Fürs Leasing wirkt sich das je nach Berechnung sowohl auf die Leasingraten als auch auf den Kaufpreis im Falle eine Übernahme aus.
Geringere Zusatzkosten beim Elektroauto-Leasing
Einer der grössten Nachteile beim Leasing ist, dass jegliche Reparaturen, Wartungen etc. selbst gezahlt werden müssen. Beim Elektroauto fallen diese Unterhaltskosten tendenziell tiefer aus, da die Wartung von Zündkerzen, Schaltgetriebe, Kupplung, Auspuff etc. wegfällt. Zudem erhalten Elektrofahrzeuge bei vielen Versicherungsgesellschaften Rabatte auf Prämien. Die zusätzlichen Kosten neben den Leasingraten fallen also geringer aus.
Technische Entwicklung
Wenn es um den Restwert eines Elektroautos geht, spielt auch die technische Entwicklung eine entscheidende Rolle. Aufgrund der schnellen technischen Entwicklung ist es aktuell sehr schwierig, den zukünftigen Restwert zu berechnen. Beim Verbrauch der Elektroautos etwa schreitet die Entwicklung schnell voran und die Reichweite von Elektroautos konnte in den letzten Jahren fast verdoppelt werden. Das lässt Vorgängermodelle schnell an Wert verlieren. Ein technischer Fortschritt während der Leasinglaufzeit kann also dazu führen, dass sich der Restwert plötzlich und unerwartet stark ändert, diese Abnahme im Restwert aber beim ursprünglichen Vertrag nicht berücksichtigt wurde.
Fazit: Lohnt sich Elektroauto-Leasing?
Wer sich Gedanken zum Leasing eines Elektroautos macht, sollte in erster Linie abwägen, was finanziell sinnvoll ist. Hier stehen monatliche Kosten einer grösseren Anschaffungssumme gegenüber. Ausserdem ist wichtig zu wissen, dass einem das Auto beim Leasing nicht gehört. Möchte man genau dieses Auto nach Ablauf der Leasinglaufzeit also erwerben, fallen zu einem späteren Zeitpunkt hohe Kosten an. Bist du immer noch nicht sicher, was das Richtige für dich ist? Unser Vergleichsartikel dient dir als zusätzliche Entscheidungshilfe.
Im Gegensatz zum Verbrenner sind die Zusatzkosten beim Elektroauto geringer, da weniger Wartung benötigt wird. Auch hier solltest du jedoch nicht unterschätzen, dass auch beim Elektroauto eine unerwartete Reparatur oder Ähnliches anfallen kann.
Ein letztes und umso wichtigeres Kriterium ist der Restwert. Das Elektroauto verliert zwar weniger schnell an Wert, der Restwert ist aber stark vom technischen Fortschritt abhängig.
