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VW Polo WRC – Der will doch nur spielen

5. November 2022

Lesedauer: Minuten

VW Polo WRC – Der will doch nur spielen

Andreas Engel

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Noch nie war ein VW Polo so sportlich getrimmt – und so teuer! Die Rallye-Strassenvariante R WRC macht aus jedem von uns einen kleinen Rennfahrer.

Wenn VW etwas macht, dann richtig. Letztes Jahr gab der Polo R WRC in der Rallye-WM sein Debüt. Am Ende des Jahres und 13 Rennen später standen die Wolfsburger mit ihrem französischen Fahrer Sébastien Ogier an der Spitze der World Rallye Championship.

Grossen Anteil am Erfolg hatte dabei Ogiers Arbeitsgefährt: Der Über-Polo im Wettbewerbseinsatz holt aus einem 1,6-Liter-Turbomotor stolze 315 PS, was die 1,2 Tonnen in nur 3,9 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert.

Mit 220-Turbo-PS

Nicht ganz so heftig, aber dennoch ordentlich motorisiert ist die Strassenversion des R WRC. Nur 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h hauen einen auf dem Papier zwar erst mal nicht aus den Socken. Doch sitzt man erst selbst am Steuer des kleinen Kraftmeiers, spürt man die Wucht des Zweiliter-R4-Turbodirekteinspritzers, der den Polo 243 km/h schnell macht.

Reissen die 220 PS des TSI an der Vorderachse des Fronttrieblers, sollte man das Lenkrad gut festhalten, um keinen Ausflug neben die Piste zu riskieren. Insbesondere, wenn sie aus Schotter, Matsch oder derlei losem Grund besteht.

Der stärkste Polo

Allradantrieb würde dem stärksten Serien-Polo aller Zeiten gut anstehen, doch für das auf 2 500 Stück limitierte Modell wären die Kosten schlicht zu hoch geworden und der ohnehin satte Grundpreis von 33 900 Franken (Stand: 2014) in exorbitante Höhen gestiegen. Doch auch ohne 4×4: Der Rallye-Polo bietet mächtig Fahrspass.

Wie an der Schnur gezogen lässt sich der 1,3-Tönner durch enge Kurven zirkeln – dank 350 NM Drehmoment (bei 2 500 bis 4 400 U./Min.) stets mit sattem Durchzug. Rennfeeling kommt nicht nur wegen des klar strafferen Sportfahrwerks und der 15 Millimeter tiefer gelegten Karosserie, sondern auch durch die knackige 6-Gang-Schaltung auf, die perfekt zum R WRC passt.

Optisch dezent

Wer die Optik des „echten“ WRC-Boliden sieht, ist vom zivilen Bruder vielleicht etwas enttäuscht. Gut, die verbreiterten Stossfänger mit grösseren Lufteinlässen zeigen seine Herkunft ebenso wie die grau-blauen Streifen sowie der schwarze Heckspoiler. Innen gibt es Alcantara-Sportsitze und das passende Lenkrad sowie viele blaue Akzente in gewohnt sauber verarbeiteter Umgebung.

Wer den Über-Kleinwagen für den grossen Fahrspass möchte, braucht allerdings nicht nur das Kleingeld für im Test 9,0 (laut Norm 7,5) Liter auf 100 km und die Rennsemmel selbst, sondern sollte schnell sein: Nur 300 von 2 500 R WRC kommen in die Schweiz.

Andreas Engel

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