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Auto-Import Schweiz

7. Mai 2025

Lesedauer: Minuten

Auto-Import Schweiz

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Jan Krumnacker

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Dein Wunschauto ist im Ausland viel günstiger oder dein Traumauto wird in der Schweiz nicht direkt verkauft? Dann ist der Auto-Import in die Schweiz die Lösung. Wir zeigen dir, wie du vorgehst und welche Kosten auf dich zukommen.

Die gute Nachricht gleich am Anfang. Der Import eines Autos in die Schweiz ist grundsätzlich unkompliziert – insbesondere, wenn du es aus Deutschland oder einem anderen EU-Land einführst. Aber es kostet Zeit und Geld. Ob es sich wirklich lohnt, weisst du also nur, wenn du genau rechnest.

Diese Dokumente brauchst du für den Import deines Autos

Damit die Verzollung reibungslos über die Bühne geht, brauchst du eine Reihe an Dokumenten. Achte darauf, dass du Folgendes dabei hast und den Zollbeamt:innen vorweisen kannst:

  • Pass oder Identitätskarte
  • Rechnung und/oder Kaufvertrag
  • Fahrzeugausweis und/oder Zulassungsschein (auch falls bereits annulliert)
  • Einfuhrzollanmeldung (e-dec Anmeldung)

Was kostet der Auto-Import in die Schweiz?

Hast du dein Traumauto zum Top Preis im Ausland gefunden? Gratulation! Aber ob es wirklich ein Schnäppchen ist, weisst du erst, wenn du alle Gebühren und Kosten für die Einfuhr mit berücksichtigt hast.

Diese Kosten musst du mitberechnen:

  • Automobilsteuer: Jedes Import-Auto unterliegt der Automobilsteuer. Sie beträgt 4 % des Kaufpreises.
  • Mehrwertsteuer: Sie beträgt 8,1 % des im Kaufvertrags genannten Preises plus aller sonstigen Steuern und Gebühren. Wenn du das Auto privat gekauft hast, musst du die Mehrwertsteuer selber bezahlen. Hast du es bei einem Händler gekauft, wird dir die Steuer in der Regel zurückerstattet.
  • CO₂-Abgabe: Wenn dein Auto die CO₂-Emissionsvorschriften der Schweiz nicht erfüllt, musst du eine zusätzliche Abgabe leisten. Der Grenzwert liegt für Autos, die ab dem 1.1.2021 erstmals zugelassen wurden, bei 118 g CO₂/km (nach WLTP-Standard). Genauere Informationen und einen Rechner für die Höher der Abgabe findest du auf der Seite des Bundesamts für Strassenverkehr (ASTRA).
    Wichtig: Du musst keine CO₂-Abgabe bezahlen, wenn dein Auto mehr als 12 Monate vor der Zollanmeldung in der Schweiz im Ausland zugelassen wurde. Die Abgabe entfällt ebenfalls für Autos, die mehr als 6 Monate vor der Zollanmeldung die Zulassung im Ausland erhalten haben und mehr als 5’000 km auf dem Tacho haben.
  • Gebühren für den Prüfungsbericht: Der Prüfungsbericht ist die Grundlage für die Zulassung beim Strassenverkehrsamt und kostet pauschal 20 Franken.
  • Motorfahrzeugkontrolle beim Strassenverkehrsamt: Damit du das Auto nach dem Import auch fahren darfst, musst du es zur Kontrolle beim Strassenverkehrsamt deines Wohnkantons bringen. Diese kostet etwa 60 Franken, wenn du ein sogenanntes «Certificate of Conformity» (COC) hast. Ohne COC kann sich die Kontrolle komplizierter gestalten und viel teurer werden.

Gut zu wissen: Lange musste man auf importierte Autos auch einen Gewichtszoll bezahlen. Dieser wurde 2024 aber aufgehoben.

Rechenbeispiel: Kosten für den Auto-Import

Was heisst das konkret? Rechnen wir die Kosten für die Einfuhr eines Autos aus Deutschland in die Schweiz an einem vereinfachten Beispiel durch. Annahme: Du holst das Auto selber beim Verkäufer oder der Verkäuferin und kümmerst dich um die ganze Abwicklung des Imports. Die Gebühren und Abgaben belaufen sich auf 80 Franken und es fällt keine CO₂-Abgabe an.

Kaufpreis: CHF 16’000.–
Automobilsteuer (4 % von CHF 16’000.– ): CHF 640.–
Gebühren und Abgaben: CHF 80.–
Mehrwertsteuer (8,1 % von CHF 16’720.–): CHF 1354.30
Total: CHF 18’074.30

Für den Import in die Schweiz bezahlst du in diesem Beispiel also mehr als 2’000 Franken. Dazu kommt die Zeit, die du für das Abholen des Autos aufwenden musst.

Wie viel kostet der Auto-Import beim Umzug in die Schweiz?

Wenn du aus einem EU-Land in die Schweiz umziehst und dein eigenes Auto mitnehmen willst, kannst du dir die teuren Automobil- und Mehrwertsteuern unter Umständen sparen. Vorausgesetzt, das Auto war vor dem Umzug mindestens 6 Monate lang auf deinen Namen zugelassen und du wirst es auch nach dem Umzug weiter nutzen.

Die restlichen Kosten, zum Beispiel für die Motorfahrzeugkontrolle oder den Veranlagungsnachweis, fallen dennoch an.

In Kürze:

  • Für den Import eines Autos in die Schweiz musst du schnell mit mehreren Tausend Franken Kosten für die Automobil- und Mehrwertsteuer sowie allerlei Gebühren rechnen.
  • Wenn du in die Schweiz umziehst und dein Auto mitnimmst, entfallen die Steuern.

So bringst du ein Import-Auto in die Schweiz

Klar: Mit einem Speditionsunternehmen sparst du viel Aufwand. Es kostet dich aber auch eine Stange Geld. Günstiger ist es, wenn du den Import selber übernimmst. In dem Fall solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  1. Für die Fahrt im Ausland bis an die Schweizer Grenze brauchst du ausländische Kontrollschilder. In Deutschland stellt diese zum Beispiel die zuständige Zulassungsstelle oder das Strassenverkehrsamt aus. Je nach Land unterscheiden sich die Kosten und es gibt unterschiedliche Weisungen zur Gültigkeitsdauer und zur Versicherung.
  2. Melde die Ausfuhr beim Zoll des Ausfuhrstaats an. In Deutschland musst du für die Ausfuhranmeldung mit etwa 100 Euro rechnen. Du kannst die Anmeldung unter Umständen an den Händler delegieren.
  3. An der Schweizer Grenze meldest du das Auto unaufgefordert beim betreffenden Zollamt an. Wichtig ist, dass du zuvor die elektronische Einfuhrzollanmeldung über das System e-dec durchgeführt hast. Kleines Detail, aber hilfreich: Überprüfe die Öffnungszeiten des Zollamtes und frag nach, ob du mit Karte zahlen kannst. Sonst musst du genügend Bargeld dabei haben. Alle Details sowie den Zugang zu e-dec findest du hier.
    Gut zu wissen: e-dec wird schrittweise vom neuen System “Passar” abgelöst. Ab 2026 soll das neue System auch für die Einfuhr von Gütern in die Schweiz zum Einsatz kommen. Geplant ist, dass die Umstellung bis zum 1.4.2027 komplett vollzogen ist.
  4. Hat am Zoll alles geklappt, musst du das Auto beim Strassenverkehrsamt deines Wohnkantons vorführen. Wenn die Expert:innen bei der Prüfung nichts beanstanden, kannst du das Auto für die Zulassung anmelden.

Häufige Fragen rund um den Auto-Import

Für wen lohnt sich der Import eines Autos in die Schweiz?

Du hast es unterdessen bemerkt: Für dich als Privatperson ist der Auto-Import ziemlich aufwändig. Von der Beschaffung aller Dokumente über die Anreise ins Ausland bis zur Zulassung in der Schweiz vergeht viel Zeit – ausserdem kostet es viel Geld.

Umso wichtiger ist es, dass du die Preise beim Autokauf im Ausland genau vergleichst. Ist der Unterschiede klein, sparst du beim Auto-Import nach Abzug aller Kosten nicht mehr viel – oder du legst insgesamt sogar drauf.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich der Import eines Kleinautos eher nicht lohnt. Für ein Auto mit einem Kaufpreis von unter 20’000 Franken zahlst du in der Schweiz unter dem Strich oft nur wenige Hundert Franken mehr.

Anders ist es bei teureren Modellen, bei Neuwagen oder auch bei Raritäten. Hier kannst du unter Umständen viel Geld sparen. Oder es ist schlicht die einzige Möglichkeit, das Auto überhaupt in die Schweiz zu bekommen.

Die Ausnahme ist der Umzug in die Schweiz. Wenn du deinen Wohnsitz in die Schweiz verlegst und dein Auto mitnimmst, musst du am Zoll keine Abgaben entrichten.

Achte vor dem Verkaufsabschluss besonders auf diese Punkte:

Ausstattung

Überprüfe die genaue Ausstattung des Autos. Automodelle können sich von Land zu Land unterscheiden. So stellst du sicher, dass das Auto auch über alle Features verfügt, die dir wichtig sind. Und du verhinderst, dass du für die Zulassung in der Schweiz teure Anpassungen vornehmen musst, weil das Auto nicht den hiesigen Vorgaben entspricht.

Kaufvertrag

Schliesse einen Kaufvertrag ab. Rein juristisch gesehen kannst du dein Auto auch dann in die Schweiz überführen, wenn du nur eine Rechnung in der Hand hast. Mit einem Kaufvertrag gehst du aber auf Nummer sicher.

Bei einem Autokauf in Deutschland kannst du zum Beispiel im Vertrag festhalten, dass der Händler die Mehrwertsteuer erstatten muss – dazu ist er nämlich nicht verpflichtet.

COC – Certificate of Conformity

Achte auch darauf, dass die Verkaufsdokumente die EG-Übereinstimmungsbescheinigung, auch Certificate of Conformity (COC) genannt, enthalten. Es erleichtert die Einfuhr und später auch die Motorfahrzeugkontrolle.

Hat dir der oder die Verkäufer:in kein COC mitgegeben, kannst du das Dokument auch vom Hersteller des Autos ausstellen lassen. In dem Fall musst du aber die Gebühren selbst bezahlen.

Wichtig: Ein COC sorgt für eine erleichterte Fahrzeugkontrolle beim Auto-Import. Es ist aber keine Garantie, dass das Auto in der Schweiz zugelassen wird.

Garantie

Die offiziellen Markenvertreter sind zwingend verpflichtet, die Garantieleistungen gemäss Herstellerangaben auszuführen. Dies gilt allerdings grundsätzlich nur im europäischen Raum. Wenn du zum Beispiel ein Auto aus den USA importieren möchtest, kannst du eine Neuwagen-Garantieversicherung abschliessen.

Sonderfall: Zulassung von US-Autos

Der Auto-Import aus den USA gestaltet sich auch deshalb aufwändiger, weil die technische Ausstattung eines Fahrzeugs verändert werden muss, damit es in der Schweiz die Motorfahrzeugkontrolle besteht. Dazu gehören zum Beispiel das Navigationssystem, der Tacho oder auch das Licht. Sie müssen teilweise ausgewechselt werden – am besten von darauf spezialisierten Direktimporteuren.

Fazit: Soll ich mein Auto selber importieren oder importieren lassen?

Wenn du dir nicht sicher bist oder wenn du ein Fahrzeug der oberen Preisklasse importieren möchtest, solltest du darüber nachdenken, den Prozess ganz oder teilweise an Profis zu übergeben. Du kannst zum Beispiel einen Spediteur damit beauftragen, das Fahrzeug im Lastwagen zu dir nach Hause zu liefern. Ebenfalls kannst du den administrativen Teil – von der Einfuhr bis zur Motorfahrzeugkontrolle – an einen erfahrenen Dienstleister auslagern.

Für alle, die den Aufwand scheuen, haben viele Garagist:innen auch attraktive Importfahrzeuge im Angebot.

Alle Infos zu unseren Produkten und Services sowie Tipps rund ums Auto.

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