Du träumst davon, mit dem eigenen Camper loszufahren und dem Alltag zu entfliehen? Ob in der Schweiz oder ausserhalb, Campingferien sind beliebt und einfach zu organisieren. Eine Herausforderung bleibt jedoch die Entscheidung: was passt besser zu mir, Wohnmobil oder Wohnwagen? Unser Guide hilft dir, den perfekten Reisebegleiter für deine nächsten Campingferien zu finden.
Ferien im Wohnmobil oder Wohnwagen sind ein Highlight für Familien, Naturliebhaber und Abenteuerlustige. Die Freiheit, die man mit einem Camper geniesst, ist kaum zu übertreffen. Hat man sich für Campingferien entschieden, folgt jedoch schon bald die Frage: Wohnmobil oder Wohnwagen? Diese Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Budget, Anzahl und Alter der Reisenden. Wir haben fünf wichtige Leitfragen für dich zusammengestellt, damit du deinen perfekten Ferienbegleiter findest.
1. Was ist günstiger: Wohnmobil oder Wohnwagen?
Der Kauf eines Wohnmobils oder Wohnwagens ist eine grosse Investition und will gut überlegt sein. Bevor du dich zum Kauf entscheidest, solltest du dir Gedanken über die Anschaffungs- und Unterhaltskosten machen. Wie bei jedem anderen Fahrzeug fallen natürlich Auslagen für den Unterstand sowie Wartungs- und Servicearbeiten an. Hinzu kommen Versicherungen und Steuern.
Anschaffung und Unterhalt
Grundsätzlich ist ein Wohnwagen etwas günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt als ein Wohnmobil. Die Anschaffungskosten variieren je nach Grösse, Zustand und Ausstattung. Günstige Modelle können teilweise schon ab wenigen tausend Franken erworben werden. Da ein Wohnwagen nur wenige Verschleissteile hat, ist sein Wertverlust im Vergleich zu dem eines Wohnmobils relativ klein. Auch der Wartungsaufwand ist dementsprechend gering. Für die Zeit, in der der Wohnwagen nicht genutzt wird, muss allerdings ein Parkplatz oder ein Unterstand gefunden werden – sofern man keinen Saison- oder Dauerplatz besitzt.
Das Wohnmobil hingegen darf problemlos auf einem normalen Parkplatz abgestellt werden. Im Vergleich zum Wohnwagen muss man beim Neukauf eines Wohnmobils jedoch tiefer in die Tasche greifen. Je nach Kategorie und Ausstattung starten die Preise bei ungefähr CHF 45’000. Occansionen erwirbt man natürlich deutlich günstiger, dafür fallen bei gebrauchten Wohnmobilen schnell mal höhere Wartungskosten an. Generell gilt: Nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Unterhaltskosten sind beim Wohnmobil teurer als beim Wohnwagen. So kosten Wartungsarbeiten und Reparaturen am Basisfahrzeug etwa so viel wie bei einem PKW. Hinzu kommen Wartungstätigkeiten, die den Aufbau des Wohnmobils betreffen, wie zum Beispiel die Gasprüfung.
Versicherungen und Steuern
In die Entscheidung zwischen Wohnmobil und Wohnwagen mit einzubeziehen ist die Versicherung des Campers. Die Haftpflichtversicherung ist für Campingfahrzeuge, sowohl Wohnmobile als auch Wohnwagen, Pflicht und übernimmt Sach- und Personenschäden, welche anderen Verkehrsteilnehmern zugefügt werden. Gut zu wissen: In manchen Fällen kann ein Haftpflichtschaden am Wohnwagen zwischen der Versicherung des Zugfahrzeugs und des Wohnwagens aufgeteilt werden.
Die Teilkaskoversicherung übernimmt Schäden, die nicht selbstverschuldet sind, wie beispielsweise ein Diebstahl, Brand oder Unwetterschäden. Die Vollkaskoversicherung deckt zusätzlich auch selbstverschuldete Unfälle und Vandalismus am eigenen Fahrzeug. Diese Versicherung wird vor allem bei neuen Wohnmobilen und Wohnwagen empfohlen.
Zusätzlich zu den Versicherungskosten muss die jährliche Verkehrssteuer bezahlt werden. Diese unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Faktoren wie Hubraum, Leistung oder Gesamtgewicht sind ausschlaggebend. Daher fällt die Steuer für schwere Fahrzeuge mit grossem Hubraum, wie dem Wohnmobil, in der Regel höher aus.
2. Wie sicher ist ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen?
Wenn man im Strassenverkehr unterwegs ist, hat das Thema Sicherheit oberste Priorität. Wie sieht es also mit der Sicherheit von Wohnmobil und Wohnwagen aus?
Während der Fahrt im Wohnmobil sitzen die Passagiere, abgesehen von Fahrerin und Beifahrer, im Wohnbereich. Sie sind dabei angeschnallt, jedoch stellen fehlende Airbags ein Sicherheitsrisiko dar. Ein Grossteil der Wohnmobile verfügt nur auf der Fahrerseite über einen Airbag. Gegen einen Aufpreis kann oft ein zweiter Airbag eingebaut werden – eine Investition, die sich lohnt.
Im Gegensatz dazu, sitzen die Passagiere während der Reise mit dem Wohnwagen im PKW. Dank Airbags, Knautschzone & Co. wird der PKW grundsätzlich als sicherer eingestuft als das Wohnmobil. Auch Hunde reisen im PKW, insofern die geeigneten Vorkehrungen getroffen wurden, deutlich sicherer. Bei starkem Wind oder ruckartigem Richtungswechsel kann der Wohnwagen jedoch ins Schleudern geraten. In solchen Situationen bietet ein Antischleudersystem zusätzliche Sicherheit. Dieses System kann auf fast allen Anhängern montiert werden und verhindert das Schlingern oder gar Umkippen des Gespanns.
Solltest du in die unglückliche Lage kommen und auf deiner Reise eine Fahrzeugpanne haben, stellt sich der Wohnwagen als die bessere Variante heraus. Denn falls sich die Panne nicht innerhalb kurzer Zeit beheben lässt, kann der Pannendienst den Wohnwagen auf den nächstgelegenen Campingplatz transportieren oder dir ein Ersatzzugfahrzeug zur Verfügung stellen. Während ein Wohnmobil sich möglicherweise tagelang in Reparatur befindet, kannst du mit einem Wohnwagen also deine Campingferien trotzdem antreten.
3. Was ist das Beste für Camping-Anfänger?
Bei der riesigen Auswahl an Wohnmobilen und Wohnwagen ist für jeden Camping-Fan etwas dabei – egal ob Camping-Neuling oder -Vollprofi. Was die beste Wahl für dich ist, hängt von deinen individuellen Vorlieben und Fähigkeiten ab.
Ein kleineres Wohnmobil ist vor allem für Camping-Anfänger etwas leichter zu fahren als ein Wohnwagen. Auch schmale Dorfstrassen in der Toskana oder kurvenreiche Schweizer Pässe sind damit kein Hindernis. Wie mit einem grossen PKW ist das Rangieren auf dem Campingplatz unkomplizierter. Das Manövrieren mit einem Wohnwagen hingegen erfordert etwas mehr Übung. Ein Fahrtraining vor den ersten Campingferien bereitet dich optimal darauf vor, das Wohnwagen-Gespann im Griff zu haben.
Je nach Wohnmobil oder Wohnwagen, gelten zudem andere Anforderungen des Strassenverkehrsamtes an den Führerschein. Für ein Wohnmobil mit einer Gesamtmasse von maximal 3,5 Tonnen reicht ein Führerschein der Kategorie B (Personenwagen). Bei grösseren Wohnmobilen ab 3,5 Tonnen ist ein Führerschein der Kategorie C1 oder D1 nötig. Bei der Reise mit einem Caravan (Wohnwagen) gelten wiederum andere Regeln. Sie benötigen einen Führerschein der Kategorie E (Anhängerprüfung), sobald du mit einem Anhänger von mehr als 750 Kilo unterwegs bist und das gesamte Zuggewicht schwerer als 3,5 Tonnen ist. Dies gilt auch, wenn die Gesamtmasse des Wohnwagens schwerer ist als das leere Auto, welches den Anhänger zieht.
Neben Fahrroutine und Führerschein können sich Camping-Neulingen weitere kleinere Hindernisse in den Weg stellen: Im Wohnwagen gestaltet sich beispielsweise auch das Kochen etwas umständlicher. Verfügt dieser nämlich über keinen Stromanschluss, müssen alle Geräte mit Gas betrieben werden. Auch das Aufstellen eines Vorzelts kann für Unerfahrene zu einer echten Herausforderung werden.
Profi-Tipp: Eine praktische Alternative zum herkömmlichen Vorzelt bietet das aufblasbare Luftvorzelt. Das Luftvorzelt kann in nur wenigen Minuten mit einer Pumpe aufgeblasen werden und ist dennoch robust und sturmfest. Da keine schweren Stangen benötigt werden, ist das Zelt leicht und platzsparend zu transportieren. Es ist sowohl für Wohnmobile wie auch für Wohnwagen geeignet und in vielen unterschiedlichen Modellen erhältlich.
4. Womit bin ich flexibler: Wohnmobil oder Wohnwagen?
Flexibilität ist vielen Campern ein Hauptanliegen. Insbesondere der Wohnwagen punktet in diesem Bereich. Er wird einfach vom Zugfahrzeug abgekoppelt und du kannst deinen PW für Ausflüge am Ferienort oder für einen grösseren Einkauf nutzen. Dies ist für Familien mit Kindern oft ein wichtiger Vorteil, da bei schlechtem Wetter ein Besuch im Schwimmbad oder Kino möglich ist.
Planst du, den Standort öfter zu wechseln? Dann ist wohl eher das Wohnmobil dein idealer Reisebegleiter. Es ist sowohl einsetzbar für Rundreisen, wie auch für längere Aufenthalte. Mit dem Wohnmobil befährst du ausserdem Routen, die für Wohnwagen nicht erreichbar sind. Auch Parkplätze sind mit einem Wohnmobil einfacher zu finden und mit einem kleineren Modell sind sogar Parkhäuser zugänglich.
5. Welcher Camper passt zu mir?
Die Anzahl der Reisenden ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl des richtigen Campers. Je nach Alter der Reisenden bestehen unterschiedliche Schlafgewohnheiten, die bei der Wahl zu berücksichtigen sind. Für Ferien mit der Familie ist genügend Platz im Camper ein Muss. Wohnwagen sind meist geräumiger und bieten mehr Stauraum auf gleicher Länge wie ein Wohnmobil. Das schätzen auch Dauercamper, die viel Zeit in ihrem mobilen Heim verbringen. Auch junge Erwachsene, die Wert auf einen budgetfreundlichen Camper legen und Flexibilität am Ferienort schätzen, sind mit einem Wohnwagen bestens ausgerüstet.
Steht eine abenteuerliche Route mit mehreren Ortswechseln auf dem Programm, ist womöglich ein Wohnmobil besser geeignet. Auch längere Reisen über mehrere Monate sind mit dem gut ausgestatteten Wohnmobil problemlos möglich. Die umfangreiche Ausstattung bietet hohen Komfort und ist daher auch für ältere Reisende passend, um entspannte Campingferien zu geniessen.
Warum ist das Wohnmobil oft beliebter?
Viele Camper bevorzugen das Wohnmobil gegenüber dem Wohnwagen. Gründe dafür sind unter anderem der Komfort durch die umfangreiche Ausstattung. Dank Strom, Wassertank, Dusch- und Kochmöglichkeiten ist man unabhängig vom Campingplatz und kann die Reiseroute flexibel gestalten. Fahren und Manövrieren ist deutlich einfacher als mit einem Anhänger. Bis zu einer bestimmten Grösse ist auch kein spezieller Führerschein zum Lenken eines Wohnmobils nötig. Im Gegensatz zum Wohnwagen darf das Wohnmobil auf fast jedem Campingplatz abgestellt werden. Auch normale Parkplätze dienen als Abstellplatz für das mobile Zuhause. Dadurch, dass kein mühsames An- und Abkoppeln nötig ist, kann man ohne Aufwand losfahren.
Weder noch: Alternative zu Wohnmobil und Wohnwagen
Als Alternative zu Wohnmobil und Wohnwagen eignen sich Campervans gut für Camping-Neulinge. Die kompakten, wendigen Vans sind einfach zu fahren und werden sogar als Alltagsauto genutzt. Durch ihre Grösse sind sie garagentauglich und lassen sich in der Nicht-Ferienzeit auf einem normalen Parkplatz abstellen. Vor allem für junge Camping-Begeisterte liegen diese Vans im Trend, da sie nach Belieben selbst umgebaut und gestaltet werden können. Ganz nach Do-it-yourself-Manier sind der Fantasie dabei fast keine Grenzen gesetzt.