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Mit diesen 10 Campern rollst du ohne Umbau in die Ferien

21. März 2023

Lesedauer: Minuten

Mit diesen 10 Campern rollst du ohne Umbau in die Ferien

Andreas Faust

Andreas Faust

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Du willst in den Campingurlaub, ohne mit Stichsäge und Nagelmaschine einem alten VW Bulli an die Karosserie gehen zu müssen? Dann sind diese zehn Camper ab Werk die Lösung – mit Platz, Pfiff im Detail und Fahreigenschaften wie bei Personenwagen.

Citroën Spacetourer Camper

Seit einem Jahr gibt’s schon Citroëns Kombination aus Alltags-Grossraumvan und mobilem Ferienhaus – und es gibt bereits ein Upgrade: Bisher kochte man im Spacetourer Camper aus der Küchenbox im Heck. Ab Frühling 2022 ist jetzt aber auch eine auf der Fahrerseite längs montierte Innenküche lieferbar. Für die schönste Zeit im Jahr lässt sie sich leicht einbauen, für den Rest der Zeit kann sie in der Garage oder im Keller ausgebaut auf ihren Einsatz warten.

Unverändert bleibt’s bei den vier Schlafplätzen: je zwei unter dem manuell aufstellbaren Schlafdach oder der ebenfalls ausbaubaren Matratze unten im Innenraum. Zum Essen werden einfach Tische vor die Sitze in zweiter Reihe gesteckt und die vorderen Sesseln um 180 Grad nach hinten gedreht. Per Option lässt sich der Spacetourer auch mit Markise, Verdunkelung und Isolierung aufrüsten. Und das beste: Alles kann, nichts muss – die Campingausrüstung lässt sich nach Bedarf und Ansprüchen modular zurüsten.

  • Preis ab CHF 59’800.-
  • Antrieb: Diesel, 106 kW/144 PS
  • Verbrauch ab 7,7 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 206 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,98 m
  • Liegefläche Dach: 1,85 x 1,23 m
  • Kühlbox: 31 l
  • Frischwasser: 10 l
  • Abwasser: k.A.

Ford Transit Custom Nugget

Ford dreht im Transit Nugget das Camper-Konzept um. Während Camper-Schlafdächer normalerweise zur Fahrerkabine hin öffnen, geht die Öffnung hier nach hinten. Der Vorteil: Beim Gemüserüsten in der Küche hinter der Heckklappe gibt’s volle Stehhöhe. Und mehr Breite fürs untere Bett, das nicht mehr von einer seitlichen Küche eingeengt wird. Die geringere Bettlänge wird dabei per Fussgarage kompensiert – die Beine streckt man einfach unter dem Spülbecken aus.

Auch sonst wird Variabilität gross geschrieben – dank zweier Radstände und zwei Dachversionen. Neben dem Stoff-Aufstelldach ist auch ein festes Hochdach zu haben. Das verhindert zwar die Einfahrt in nahezu alle Parkhäuser oder die heimische Garage, dürfte aber in kalten Nächten etwas kuscheliger sein. Ausserdem kann das Bettzeug immer oben bleiben. In der Langversion passt sogar ein Einbau-WC mit ins Interieur. Dann wird aus dem Ford-Camper fast ein ausgewachsenes Wohnmobil.

  • Preis ab CHF 66’663.-
  • Antrieb: Diesel, 96 kW/130 PS
  • Verbrauch: 10,1 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 264 g/km
  • Höhe (geschlossen): 2,06 m
  • Liegefläche Dach: 2,00 x 1,38 m
  • Kühlbox: 40 l
  • Frischwasser: 42 l
  • Abwasser: 42 l

Mercedes Marco Polo

Seit 38 Jahren schon bietet Mercedes seine leichten Nutzfahrzeuge mit Camper-Ausbau an. Aktuell basiert der Marco Polo auf dem Nobel-Achtplätzer V-Klasse, der mit Seitenküche, Sitzgruppe, vier Schlafplätzen und elektrischem Aufstelldach komplettiert wird. Dabei geht’s optisch so edel zu wie im Grundmodell: Stabverleimtes Holz als Boden, Rauchglas über den zwei Gas-Kochflammen und der gesamte Innenausbau wirkt trotz viel Kunststoff hochwertig. Wem das preislich zu viel wird, der kann auch knapper ausgestattete Versionen ordern, zum Beispiel ohne Küche.

Auf dem Fahrersitz wähnt man sich dagegen immer in einem Mercedes-PW: Das sprachgesteuerte Infotainment namens MBUX reagiert auf Zuruf, Assistenten sind zahlreich lieferbar und auch in den Fahreigenschaften kommt der immerhin 5,14 Meter lange Camper den Limousinen-Brüdern recht nahe – einmal vom Gewicht abgesehen. Damit es vorangeht, ist neben Hinterradantrieb auch Allrad lieferbar. Und weil es die V-Klasse ebenfalls als Elektro-EQV gibt, könnte ein E-Camper auch schon in der Pipeline stecken.

  • Preis ab CHF 81’259,65
  • Antrieb: Diesel, 120 kW/163 PS
  • Verbrauch: 9,1 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 240 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,98 m
  • Liegefläche Dach: 2,05 x 1,13 m
  • Kühlbox: 40 l
  • Frischwasser: 38 l
  • Abwasser: 40 l

Opel Zafira-E Life Silvaplana

So leise war’s selten auf dem Campingplatz. Nein, nicht weil Party-Campingfreunde jetzt Platzverbot haben, sondern weil der Zafira-E Life Silvaplana als rollendes Ferienhaus elektrisch unterwegs ist. Die Technik liefert der Stellantis-Konzern, die Batterie mit 75 Kilowattstunden Kapazität liefert Strom für 285 bis 339 Kilometer Fahrt – je nachdem, wie viel Reisegepäck man einpackt. In den Zafira-Stromer eingebaut wird die Camper-Ausstattung – der Name verrät es schon – in der Schweiz und dann das komplette Urlaubsmobil so an die Kundschaft ausgeliefert.

Geschlafen wird unter dem Dach oder auf der faltbaren Matratze im Innenraum, fürs leibliche Wohl sorgt eine Kochbox im Heck, die nur von der Heckklappe überdacht wird – also besser in sonnigen Gefilden Ferien machen. Praktisch: Mit 1,97 Metern Gesamthöhe duckt sich der Zafira-E unter fast allen Parkhauseinfahrten weg. Preislich schlägt der E-Antrieb natürlich etwas zu Buche – aber das fährt man durch fleissiges Ferienmachen bei den Betriebskosten wieder herein. Oder man wählt doch einen Turbodiesel zwischen 120 und 177 PS.

  • Preis ab CHF 71’990.-
  • Antrieb: Elektro, 100 kW/136  PS
  • Verbrauch 24,7 kWh/100 km
  • CO2-Ausstoss: 0 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,97 m
  • Liegefläche Dach: 1,95 x 1,35 m
  • Kühlbox: 15 l
  • Frischwasser: 12 l
  • Abwasser: 12 l

Peugeot Traveller Camper

Peugeot spannt beim Traveller mit Citroën, Opel und Toyota (siehe unten) zusammen. Das macht Sinn im Nutzfahrzeugbereich – schliesslich geht’s da um tiefe Kosten, damit die Preise bei KMUs ins Budget passen. Aber auch beim Camper macht das Sinn: Werden die Einbauten gleich auf vier Modelle angepasst, gibt’s hohe Stückzahlen und damit tiefere Preise für die Kunden.

Mit dem Traveller Camper hängt sich Peugeot daher ans Konzept der anderen dran: Schlafen unter dem Aufstelldach und im Innenraum und gekocht wird in der einschiebbaren Box im Heck, die Kühlbox, Gasflasche samt Kocher, Wasser und Abwasser vereint. Der Vorteil: Im Alltag nimmt man die ganze Kiste heraus und fährt mit einem XXL-Laderaum ins Möbelhaus oder zum Gartencenter – oder bringt halbe Jugendfussballmannschaften zum Match. Antriebsseitig setzt Peugeot auf Dieselmotoren – saubere natürlich, wie vom Pionier des Russpartikelfilters gewohnt. Diese machen verbrauchsmässig auch absolut Sinn auf langen Urlaubsfahrten.

  • Preis ab CHF 48’300.- plus Camping-Module
  • Antrieb: Diesel, 132 kW/180 PS
  • Verbrauch: 8,9 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 205 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,97 m
  • Liegefläche Dach: 1,83 x 1,23 m
  • Kühlbox: 44 l
  • Frischwasser: 10 l
  • Abwasser: 10 l

Renault Trafic Spacenomad

Renaults Nomade mit viel Platz – Spacenomad – ist einer der grossen Unbekannten im Camper-Segment, weil noch recht frisch lanciert. Trotzdem gibt’s ihn schon mit kurzem oder 40 Zentimeter längerem Radstand, zwei Turbodieselmotoren mit 145 oder 170 PS und je nach Antrieb Handschaltung oder Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Geschlafen wird zu viert unterm Dach, das nach vorne aufgestellt wird, oder in der flachgelegten Sitzgruppe im Innenraum. 

Die Küchenzeile ist auf der Fahrerseite längs montiert und bietet eine vergleichsweise grosse Kühlbox und einen sehr üppigen Frischwassertank – aber bitte das Leeren des Abwassertanks nicht vergessen, der ist deutlich kleiner. Praktisch: Die grossen Schränke bis unters Dach. Markise, sparsame LED-Beleuchtung oder Tempomat gibt’s serienmässig, aber für Radiovorbereitung oder die Klimaanlage zahlt man noch extra. Dafür sorgt serienmässig eine Ölheizung für wohnliche Wärme bis 2’500 Meter Höhe über dem Meer.

  • Preis ab CHF 61’150.-
  • Antrieb: Diesel, 125 kW/170 PS
  • Verbrauch: 10,3 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 270 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,99 m
  • Liegefläche Dach: 2,00 x 1,20 m
  • Kühlbox: 49 l
  • Frischwasser: 60 l
  • Abwasser: 35 l

Toyota Proace Verso (Camping-Module)

Hier kommt der vierte im Bunde nach den Campern von Citroën, Opel und Peugeot: Dabei ist der Proace wahrscheinlich der variabelste. Denn die gesamte Ausstattung lässt sich einzeln ordern und einbauen, wie zum Beispiel die  Küchenbox fürs Heck zum Herausnehmen. Oder das Dachzelt für zwei, das auf den optionalen Dachträgern befestigt wird und innert einer Viertelstunde aufgestellt ist. Oder die Anbau-Markise, die den Camper um ein Freiluft-Esszimmer erweitert.

Komplett erhalten bleibt dabei natürlich die Variabilität des Proace. Wer ihn nur für wenige Tage im Jahr als Camper nutzen und ansonsten nicht die schweren und verbrauchsträchtigen Einbauten mit sich herumschleppen will, nimmt Küchenbox und Dachzelt einfach ab – und geniesst so im Alltag acht Sitzplätze und einen XXL-Laderaum. Man sollte halt zu zweit sein, denn ganz leicht ist die Küchenbox bei Ein- und Ausbau nicht. Aber wer mag schon alleine campen gehen?

 
  • Preis ab CHF 61’100.- plus Camping-Module
  • Antrieb: Diesel, 106 kW/145 PS
  • Verbrauch: 8,2 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 215 g/km
  • Höhe (geschlossen): ca. 1,95 m
  • Liegefläche Dachzelt: 2,40 x 1,40 m
  • Kühlbox: k.A.
  • Frischwasser: 10 l
  • Abwasser: 10 l

VW Caddy California

Ist der niedlich: Mit dem Caddy California lanciert Volkswagen erstmals einen Camper auf Basis seines kleinsten Nutzfahrzeugs. Vorteil: Der Caddy basiert auf der Technologie der letzten Golf-Generation. Daher gibt’s zahlreiche Assistenten, eine spritsparende Zylinderabschaltung für den Benziner und ein Fahrgefühl, als ob man im Schrägheck-Kompakten durch die Gegend düst. 

California steht zwar drauf, aber mit dem gleichnamigen Bulli (siehe unten) hat der Fünfplätzer mit Notschlafstelle natürlich nichts zu tun. Schlussendlich bleibt der Caddy ein kompaktes Auto, daran ändert auch kein Ingenieur etwas. Deshalb gibt’s zum faltbaren Bett – muss man zum Losfahren übrigens abbauen – auf einem robusten Stahlrahmen weder Bad noch Ankleide oder Esszimmer. Sieht man mal von Klappstühlen und -tisch ab. Immerhin sind aber eine herausnehmbare Küchenkiste mit Gaskocher unter der Heckklappe samt Besteckkasten enthalten. Aber fürs Kochwasser und den Abwasch muss man zum nächsten Wasserhahn laufen. Aber wer dem Wurfzelt und der Luftmatratze entwachsen ist, findet beim Caddy den perfekten Kleincamper fürs knappe Budget.

  • Preis ab CHF 34’160.-
  • Antrieb: Benzin, 84 kW/114 PS
  • Verbrauch: 6,2 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 148 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,84 m
  • Liegefläche Dach: 1,98 x 1,07 m
  • Kühlbox: nicht vorhanden
  • Frischwasser: nicht vorhanden
  • Abwasser: nicht vorhanden

VW T6.1 California

Hier kommt der Klassiker: Schon der allererste Bulli namens T1 reizte dazu, ihn mit Spanplatten und Campingkocher zum rollenden Feriendomizil umzubauen – bis VW das Paket sogar serienmässig anbot. Ohne Bulli keine Camper-Kultur und kein Vanlife – ganz klar. Inzwischen rollt der California in der sechsten Generation herum, ist mit Front- oder Allradantrieb zu haben und in verschiedenen Eskalationsstufen vom Mobilehome bis zum fahrbaren Massivzelt ohne grossen Komfort. Und so nebenbei wohl der meistverkaufte VW bei uns.

Das Konzept ist bewährt: Oben unterm Aufstelldach – je nach Version sogar elektrisch – oder auf der umgeklappten Sitzbank wird geschlafen, gekocht in der Seitenküche und für die Schrankfächer hat VW nach so vielen Jahrzehnten inzwischen ziemlich optimale Lösungen gefunden. Alle Einbauten sind natürlich fest montiert, aber dennoch gibt’s im California auch ein Leben nach den Ferien, wenn er als Grossraumlimousine genutzt werden kann. Stromer? Noch nicht, aber der elektrische ID.Buzz soll wohl auch als California kommen. Und der nagelneue T7 dürfte ebenfalls irgendwann zum California mutieren.

  • Preis ab CHF 72’990.-
  • Antrieb: Diesel, 110 kW/150 PS
  • Verbrauch: 8,8 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 230 g/km
  • Höhe (geschlossen): 1,99 m
  • Liegefläche Dach: 2,00 x 1,20 m
  • Kühlbox: 42 l
  • Frischwasser: 25 l
  • Abwasser: 30 l

VW Crafter California

Wie wäre es mit einem Bulli XL? Der Grand California basiert auf dem ausgewachsenen 3,1-Tonnen-Transporter namens Crafter, den VW in Kooperation mit MAN baut. Wichtigster Unterschied zum kleinen California: Das feste Hochdach, dessen Höhe von 3,09 Meter jede Garage und jedes Parkhaus zur absoluten Tabuzone macht. Schade. Dafür überwiegt der Vorteil, dass man im Grand California weder lange umbauen noch Taschen-Tetris spielen muss, um das Auto aus der Camping- in die Fahrstellung zu bringen.

Denn: Das Sechs-Meter-Schiff bietet üppig viel Platz, etwas eng wirkende, aber noch geräumige Betten für vier und einen grossen Küchenbereich. Sogar eine Duschkabine mit integriertem WC passte noch hinein – perfekt für Campingfans auf der Suche nach der grossen Einsamkeit. Am See hinter den sieben Bergen helfen auch die optionale Solaranlage und die serienmässigen Mückengitter – lauter Details, für die im T6.1 einfach kein Platz wären.

  • Preis ab CHF 65’790.-
  • Antrieb: Diesel, 150 kW/177 PS
  • Verbrauch: 12,3 l/100 km
  • CO2-Ausstoss: 324 g/km
  • Höhe (geschlossen): 3,09 m
  • Liegefläche Dach: 1,93 x 1,36 m
  • Kühlbox: 70 l
  • Frischwasser: 110 l
  • Abwasser: 90 l
Andreas Faust

Andreas Faust

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