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Auto waschen – bewährte Tipps und Tricks

12. Oktober 2022

Lesedauer: Minuten

Auto waschen – bewährte Tipps und Tricks

Josh Ziltener

Josh Ziltener

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Die richtige Pflege verlängert das Leben deines Fahrzeugs und steigert den Wiederverkaufswert. Zudem macht jede Fahrt in einem sauberen Auto mehr Freude. Hier sind unsere Tipps rund ums Thema Auto waschen in der Waschstrasse und Waschbox.

Wie oft sollte ich mein Auto waschen?

Als Faustregel gilt: Alle 1 – 2 Monate solltest du dein Auto waschen, entscheidend ist aber der Verschmutzungsgrad. Gerade Verunreinigungen durch Insekten, Vogelkot oder Baumharz wirken aggressiv auf den Lack, wenn sie zu lange nicht entfernt werden.

Im Sommer beanspruchen Baumharze und Honigtau von Ameisen den Lack deines Fahrzeugs. Suche regelmässig das Äussere des Autos ab und entferne diese Rückstände jeweils so bald wie möglich.
Im Herbst machen festgetrocknete Blätter dem Autolack zu schaffen und sehen unschön aus. Stell dein Fahrzeug wenn möglich nicht unter Bäumen ab oder reinige es jeweils zeitnah.
Im Winter greift vor allem Streusalz den Lack an. Doch gesalzen wird im Winter zum Glück nicht kontinuierlich, sondern nur bei Eisglätte oder Schnee auf der Fahrbahn.
Spätestens im Frühling sollte das Salz vom Fahrzeug abgewaschen werden, welches sich über den Winter ablagern konnte. Doch auch danach ist regelmässiges Autowaschen von Nöten – zum Beispiel wenn dein Fahrzeug unter Bäumen parkt oder aufgrund von Pollenflug.
Speziell die Gummidichtungen an Fenster und Türen leiden unter konstanter, starker UV-Strahlung der Sonne oder eisiger Kälte. Parke dein Auto wo möglich im Schatten und pflege vor allem im Sommer und Winter des Öfteren die Gummiteile deines Autos.


Profi-Tipp:
Auch nach dem Urlaub mit Auto am Meer in salzhaltiger, feuchter Luft, die auch kleine, aufgewirbelte Sandkörner enthält, sollte das Fahrzeug unbedingt gereinigt werden. Denn diese kleinen Partikel können sich in der Karosserie festsetzen und zu Rost und Kratzern führen.

Auto waschen im Winter - bei welcher Temperatur?

Neuwagen überstehen den Winter meist auch ohne spezielle Pflege schadlos. Zum einen, weil der Unterboden der Fahrzeuge heute oft serienmässig besser verkleidet wird, zum anderen weil eine neue, intakte Lackschicht ihre Schutzfunktion noch perfekt erfüllt. Wer ein Auto fährt, dessen Lack schon älter oder beschädigt ist, kann das Auto im Herbst für zusätzlichen Schutz mit Wachs behandeln. So wird die schützende Wirkung des Autolacks optimal unterstützt.

Ist der Winter einmal da und die Temperaturen tief, solltest du vor der Fahrt in die Waschanlage kurz auf das Thermometer schauen. Bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius solltest du dein Auto nicht waschen, denn der Lack und Gummiteile reagieren in dieser Kälte empfindlicher. Auch die Reinigung mit warmem Wasser, wie es aus der Waschanlage kommt, sorgt für einen zu extremen Temperaturunterschied.  Warte am besten ab, bis die Temperaturen wieder mindestens die Nullgradgrenze erreichen.


Profi-Tipp:
Genauso wie du darauf achten solltest, dass die Aussentemperatur nicht zu niedrig ist, solltest du dein Auto auch nicht in praller Sonne waschen. Die Reinigungsmittel können auf dem heissen Lack nicht richtig wirken. Ausserdem verdampft das Wasser schneller und es können sich unschöne Schlieren und Flecken bilden.

Wo darf ich mein Auto waschen?

Am besten nur in der Waschanlage und in der Waschbox deines Vertrauens, denn diese müssen strenge Umweltauflagen erfüllen.

Bei der Autoreinigung lösen sich Öle, Fette und eventuell umweltschädliche Stoffe, die z. B. in Reinigungsmitteln und Wachsen enthalten sind. In vielen Gemeinden wird das Abwasser von Strassenschächten nicht in die Kläranlage geführt, sondern fliesst Bächen und Flüssen zu.

Zusätzlich kann je nach der Bodenbeschaffenheit deines Parkplatzes das Schmutzwasser ungehindert versickern und im schlimmsten Fall das Grundwasser verschmutzen. Da bei Gewässerverschmutzung der Verursacher haftet, drohen hohe Bussen.

In welcher Reihenfolge sollte ich mein Auto waschen?

Wenn du dein Auto wäschst und auch innen reinigst, empfiehlt es sich von Innen nach Aussen vorzugehen. Das verhindert Schmutz auf dem frisch gereinigten Lack. Das Auto waschen an sich sollte immer von oben nach unten erfolgen. Sonst läuft das Schmutzwasser immer wieder über bereits gereinigte Stellen und du hast doppelte Arbeit.

So wäschst du dein Auto richtig

Unsere Tipps zur Autopflege in der Waschstrasse und der Waschbox zeigen auf, worauf du jeweils achten solltest und warum die Vorwäsche immer so gründlich wie möglich erfolgen sollte.

Was ist besser: Waschanlage oder von Hand waschen?

Für viele Autobesitzer ist dies eine der wichtigsten Grundfragen. Die einen schwören darauf, dass ihr Auto nur von Hand gewaschen wird, da sie Angst vor zerkratztem Lack in Waschstrassen haben, der durch die Bürsten entstehen könnte.

Die anderen sehen dies als verschwendete Zeit an und vertrauen modernen Waschanlagen. Im Allgemeinen gilt für moderne Waschanlagen und Autos: Eine ordentlich gewartete Waschstrasse wird keine Schäden hinterlassen. Einerseits ist der Lack moderner Autos äusserst widerstandsfähig. Andererseits kommen in den meisten modernen Waschanlagen Textil-Bürsten zum Einsatz, die aus Polyethylen bestehen. Wird das richtige Reinigungsmittel in der richtigen Konzentration eingesetzt, übersteht der Autolack die Wäsche ohne Probleme.

Die eigentliche Gefahr droht hier, wenn grober Schmutz des Vorgängers in den Bürsten haften bleibt. Dieser kann feine, runde Kratzer (Swirls) hinterlassen. Deshalb bei der Autowäsche in der Waschstrasse und per Hand gleichermassen wichtig: Immer eine gründliche Vorwäsche machen. So wird der gröbste Dreck vorab entfernt – und du beugst Kratzern durch Schmutzpartikel vor.

Die Autoreinigung in der Waschstrasse in 6 Schritten

Eins noch vorab: Für stark verschmutzte Autos empfiehlt sich das Waschen von Hand, da Waschanlagen aufgrund der standardisierten Bewegungsabläufe besonders hartnäckigen, eingebrannten Dreck, wie z.B. mehrjährigen Bremsstaub, oft nicht vollständig lösen können. Sie eignen sich eher für die oberflächliche Reinigung zwischendurch. Neben Waschstrassen, gibt es auch Portalwaschanlagen. Hierbei gibt es meist keine grossen Unterschiede im Waschergebnis, da beide Anlagen mit den gleichen chemischen Waschmitteln und lackschonenden Bürstenmaterialen arbeiten. Der einzige Unterschied liegt oft im Preis, da in der Waschstrasse die manuelle Vorwäsche oft durch einen Mitarbeiter übernommen wird, während du bei der Portalanlage den Hochdruckreiniger selbst in die Hand nehmen musst.

Hier sind unsere Tipps zur Fahrzeugwäsche in der Waschstrasse und wie du dabei unnötigen Ärger vermeidest.

  1. Anweisungen beachten: Die meisten Autowaschanlagen funktionieren ähnlich, jedoch solltest du vor der Einfahrt auf die Hinweise zur Nutzung der Anlage achten.
  2. Die Vorwäsche: Der gröbste Schmutz sollte im Vorfeld des Waschgangs mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Sonst lösen sich diese Partikel in der Waschstrasse und werden von den Bürsten auf dem Lack hin und her geschoben und es drohen Kratzer.
  3. Wählen dein Waschprogramm: Teurer ist hier nicht gleich besser. Laut ADAC sind die teuersten Programme oft nur etwas für das Auge und tragen wenig zur Haltbarkeit des Fahrzeugs bei.
  4. Richtig in die Waschanlage fahren: Schliesse alle Fenster sowie das Schiebedach und überprüfe, ob der Tankdeckel gut verschlossen ist. Klapp auch die Aussenspiegel ein und schraub die Antenne ab. Eine Antenne, die sich nicht abschrauben lässt, droht in der Waschstrasse oder Portalanlage auf das Autodach zu drücken – üble Kratzer können die Folge sein. Sollte sich die Antenne deines Fahrzeugs nicht mehr einfahren oder entfernen lassen, fixiere sie am besten mit Klebeband.
    Fahre nun bis zum signalisierten Punkt vor und nimm den Gang raus – Automaten schaltest du auf ‘P’ oder ‹N›. Tritt nicht auf die Bremse, falls du im Auto sitzen bleibst. Die Waschanlage reinigt vollautomatisch dein Fahrzeug.
  5. Nach der Autowäsche: Fahre erst aus der Anlage, wenn das entsprechende Signal folgt. Um eventuellen Wasserflecken vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Auto mit einem grossen Microfasertuch an den Stellen trocken zu reiben, die noch Wasserspuren haben.
  6. Falls doch mal was sein sollte: Das manuelle Trocknen eignet sich auch perfekt, um dein Auto nach dem Verlassen der Waschanlage auf eventuelle Schäden kontrollieren zu können. Sollte doch mal was passiert sein, melde dich am besten direkt beim Personal und halte es schriftlich fest.

Nach der Autowäsche schraubst du die Antenne auf, klappst die Aussenspiegel aus und fährst im sauberen Auto entspannt nach Hause. Vorsicht: Die nassen Bremsen greifen womöglich auf den ersten Metern nicht wie gewohnt.

Tipps zur Autowäsche per Hand in der Waschbox – Schritt für Schritt

Die Autowäsche per Hand stellt die gründlichere Methode dar. Jedoch braucht es auch etwas Vorbereitung und sie sollte durchdacht angegangen werden. Sonst drohen auch hier Beschädigungen und Kratzer. Achte ausserdem darauf, dass du die Waschbox auch für die Handwäsche benutzen darfst. Meist machen Betreiber*innen eine Ausnahme, wenn du die Handwäsche zu den Randzeiten vornimmst.

  1. Die Vorbehandlung: Vogelkot und Insekten gehören zu den schädlichsten und hartnäckigsten Verschmutzungen. Leg feuchtes Zeitungspapier auf Insektenreste und lass sie kurz einweichen. Alternativ gibt es im Fachhandel spezielle Reiniger dafür. Auch stark verschmutzte Felgen kannst du mit entsprechenden Mitteln behandeln.
  2. Auch hier Vorwäsche machen: Mit dem Hochdruckreiniger entfernst du nun den gröbsten Schmutz. Halte immer 30 cm Abstand zu allen Teilen des Fahrzeugs, sonst drohen Schäden.
  3. Schaumschläger erwünscht: Je nach Ausstattung der Waschbox schäumst du nun das Fahrzeug mit Schaumsprüher manuell oder der Schaumlanze der Waschbox ein. Die Schaumbildung ist für die Autowäsche sehr wichtig, da so Schmutzpartikel aufgenommen und abtransportiert werden. Anschliessend mit dem Hochdruckdruckreiniger abspülen und die Vorwäsche ist erledigt.
  4. Die eigentliche Handwäsche: Nimm zwei Eimer mit, wenn du eine Handwäsche vornimmst – einen für das Shampoo und einen zum Auswaschen des Mikrofasertuchs oder Handschuhs. Shampooniere dein Auto mit der Hand nach und nach ein ein, wobei du immer zwischen Shampooeimer und Auswascheimer hin und herwechselst. Arbeite dich so von oben nach unten vor.  Vergiss dabei nicht auch die Kofferraumklappe, Tankdeckel, Türen und Motorhaube zu öffnen und dein Auto auch dort zu waschen. Wenn das ganze Fahrzeug gewaschen ist nochmal mit klarem Wasser abspülen
  5. Ordentlich abtrocknen: Lasse das Auto nun etwas abtropfen. Auch hier die Türen und Klappen öffnen, um auch dort das Wasser abfliessen zu lassen. Trockne dein Fahrzeug nun noch manuell mit einem Mikrofasertuch ab. Dabei gehst du wieder von oben nach unten vor.

Profi-Tipp: Nach der Autowäsche ist auch ein guter Zeitpunkt, um Türgummis und Leisten mit einem Hirschtalg- oder Vaseline-Stift zu behandeln und geschmeidig zu machen.

Was ist eine Unterbodenwäsche?

Eine Unterbodenwäsche entfernt Streusalz und Schmutzreste an der Unterseite deines Fahrzeugs. Sie wird in Autowaschanlagen zusätzlich angeboten oder kann per Hand erfolgen. Unterbodenwäschen in Waschanlagen sind umstritten, vor allem in Bezug auf hartnäckige Schnee- und Salzreste am Ende des Winters. Das Problem: Wasser wird mit Hochdruck an die Unterseite des Fahrzeugs gespritzt und so Salz- und Schmutzteile unter Umständen in Ecken und Ritzen gedrückt, wo sie nicht hingehören. Es wird empfohlen, eine gründliche Unterbodenwäsche allenfalls von Hand durchzuführen, wenn zuvor viel auf mit Streusalz behandelten Strassen gefahren wurde. Für leichte Winter-Rückstände ist eine Unterbodenwäsche bedenkenlos und konserviert zuverlässig auch die Unterseite deines Fahrzeugs. Zu beachten gilt in jedem Fall: Du solltest es nicht übertreiben mit der Unterbodenwäsche – ein- bis zweimal im Jahr reicht in der Regel aus.

Aufwendige Reinigungen besser vom Profi

Ganz klar stellt die Handwäsche die gründlichere Alternative für das Autowaschen dar. Wenn es jedoch mal schnell gehen muss und das Auto nicht sonderlich verschmutzt ist, ist die Nutzung einer Waschanlage durchaus empfehlenswert.

Falls dein Fahrzeug besonderer Pflege bedarf, du aber keine Zeit hast dein Auto zu waschen oder ein Verkauf ansteht, lohnt es sich über die Reinigung durch Experten nachzudenken. Eine Reinigung kann gut zwischen CHF 250.- bis 500.- Kosten, doch das Geld ist gut investiert: Mit spezialisierten Staubsaugern, Pressluft- und Schampooniergeräten lässt ein Profi dein Fahrzeug wie einen Neuwagen aussehen. Ausserdem werden hier auch kleinere Macken im Rahmen der Autoaufbereitung beseitigt.

Josh Ziltener

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