Bist du mit den bisherigen Ergebnissen der Fahrzeugbesichtigung zufrieden? Dann solltest du das Auto ausgiebig Probe fahren.
Nummern und Versicherung
Ist der Verkäufer ein Autohändler, ist eine Probefahrt unproblematisch, da Nummern und Versicherungsschutz vorhanden sein sollten. Bei einem privaten Verkäufer bist du bei eigenem Verschulden für etwaige Beschädigungen des Fahrzeugs voll verantwortlich. Wenn das Auto schon abgemeldet ist, darfst du eine Probefahrt nur mit Tagesnummern unternehmen, die vom zuständigen Strassenverkehrsamt für ca. 70 Franken vergeben werden. Sprich dies mit dem Verkäufer also vorher ab.
Wo und wie Probe fahren
Fahre mindestens ein halbe Stunde lang und teste das Fahrgefühl im Stadtverkehr, auf der Autobahn und allenfalls auf einer kurvenreichen Strasse.
Ergonomie
Das Auto sollte deinen Bedürfnissen entsprechen. Lassen sich Fahrersitz, Kopfstütze und Lenkrad in die gewünschte Position bringen? Sitzhöhe und Beinfreiheit sollten ggf. auch auf den hinteren Sitzen passen. Achte ebenfalls auf die Rundumsicht beim Einbiegen aus einer Seitenstrasse oder beim Einparken.
Motor und Geräusche
Der Motor sollte im kalten Zustand problemlos anspringen und ohne Stottern Gas annehmen. Steigt die Temperatur sofort auf Betriebstemperatur an, dann wurde der Wagen warm gefahren. Frage in diesem Fall nach dem Grund.
Der Motor sollte im Leerlauf rund und ohne Nebengeräusche laufen; die Drehzahl darf nicht schwanken. Der Auspuff muss fest sitzen und darf nicht ungewöhnlich laut sein.
Profi-Tipp: Teste das Radio während der Probefahrt nur kurz, damit du auf Fahrgeräusche achten kannst.
Geräusche von aussen
Deine Begleitung oder der Verkaufende sollen mit dem Auto eine Runde auf dem Parkplatz drehen. So kannst du die Geräuschentwicklung auch von aussen beurteilen.
Abgase
Blaue Wolken aus dem Auspuff deuten auf einen verschlissenen Motor hin.
Getriebe und Kupplung
Die Gänge sollten sich problem- und geräuschlos einlegen lassen. Die Kupplung muss greifen. Rupft oder schleift sie, so ist sie eventuell defekt.
Lenkung
Der Wagen sollte nicht auf eine Seite ziehen – auch nicht während eines Bremsvorgangs. Das Lenkrad darf kein Spiel haben und in keinem Geschwindigkeitsbereich vibrieren.
Bremsen und Handbremse
Teste die Bremswirkung auf einem Parkplatz oder einer übersichtlichen, verkehrsarmen Strasse. Die Bremsen sollten früh und gleichmässig ansprechen, das Auto muss dabei die Spur halten. Lass während des Bremsvorgangs auch mal das Lenkrad vorsichtig los: Wenn das Auto die Spur nicht hält, sind Bremsen oder Radaufhängung nicht in Ordnung.
Teste die Handbremse an einer abschüssigen Stelle: Sie sollte spätestens nach dem fünften Klicken greifen.